Nehmen wir einmal eine Action-Filmreihe mit Matt Damon, die fast jeder kennt: die Originaltitel heißen
The Bourne Identity
The Bourne Supremacy
The Bourne Ultimatum
The Bourne Legacy.
Das ist völlig korrektes Englisch, denn im Englischen werden zusammengesetzte Substantive nur in Ausnahmefällen durch einen Bindestrich verbunden. In der Regel stehen sie einfach nebeneinander (wie etwa in bus stop). Im Deutschen ist das ganz anders: da werden die beiden Substantive entweder zusammengeschrieben oder durch einen Bindestrich verbunden. Sie nur durch eine Leerstelle getrennt aneinanderzureihen, das geht gar nicht – jedenfalls nicht, solange es beim Sprechen und Schreiben überhaupt noch die Vorstellung von richtig und falsch gibt.
Was haben nun die deutschen Firmen aus den genannten Filmtiteln gemacht?
Die Bourne Identität
Die Bourne Verschwörung
Das Bourne Ultimatum
Das Bourne Vermächtnis.
So hätte ein Schulkind die Titel übersetzt: einfach Wort für Wort – und damit falsch. Gerade in Medien, die kaum noch ausgebildete Journalisten, sondern Hinz und Kunz als Billigkräfte beschäftigen, wird man diesen Fehler fast überall finden. Seine exponentielle Ausbreitung geht mit der vieler anderer Sprachfehler einher. Inzwischen herrscht in der Rechtschreibung ein hemmungsloser Individualismus, der sich durch die desaströse (und wissenschaftlich nicht begründbare) „Neue Rechtschreibung“ noch verstärkt hat. Jeder schreibt heutzutage, wie er will.
Aber in den seriösen Medien, meinen Sie, gehe es gesitteter zu? Na, dann sehen Sie sich einmal den Titel dieses Dokumentarfilms an, der im Auftrag des WDR für die ARD produziert worden ist:
Das Wikipedia Versprechen.