wünsche ich allen meinen Lesern – so wie es Wilhelm Busch 1886 seinem Freund Franz von Lenbach gewünscht hat:
Ein neues Jahr ist angezapft. Mögen dir die anmuthig dahin schwebenden Horen mit ihrem süßesten Lächeln manch guten Trunk daraus kredenzen!
Und Theodor Fontane schreibt in seinem Gedicht „Unterwegs und wieder daheim“ (1895):
Und wieder hier draußen ein neues Jahr –
Was werden die Tage bringen?!
Wird’s werden, wie es immer war,
Halb scheitern, halb gelingen?
Wird’s fördern das, worauf ich gebaut,
Oder vollends es verderben?
Gleichviel, was es im Kessel braut,
Nur wünsch‘ ich nicht zu sterben.
Ich möchte noch wieder im Vaterland
Die Gläser klingen lassen
Und wieder noch des Freundes Hand
Im Einverständnis fassen.
Ich möchte noch wirken und schaffen und tun
Und atmen eine Weile,
Denn um im Grabe auszuruhn,
Hat’s nimmer Not noch Eile.
Ich möchte leben, bis all dies Glühn
Rückläßt einen leuchtenden Funken
Und nicht vergeht wie die Flamm‘ im Kamin,
Die eben zu Asche gesunken.
In diesem Sinn: Prosit Neujahr!