So etwas hätte man eher in evangelischen Kreisen vermutet, aber es ist die (mir bisher völlig unbekannte) „Katholische Studierende Jugend“ (KSJ) , die dazu aufruft, an das Wort „Gott“ ein Gendersternchen anzuhängen.
Die KSJ versteht sich, wie sie auf ihrer Internetseite schreibt, „als ein katholischer Schüler*innen Verband“. (Wie es bei fast allen Sprachkünstlern des 21. Jahrhunderts üblich ist, kennen auch die KSJler zwar das Sternchen, aber keinerlei Bindestriche.) Und, gut zu wissen:
Die KSJ ist Teil der europäischen JECI-MIEC und der weltweiten IYCS.
Ihre Mitglieder sind „üblicherweise an Schulen angeschlossen“ und werden „in der Regel von einer Vertrauensperson, etwa einem*r Lehrer*in unterstützt“. Ja, sie können sogar „Leiter*innen“ werden und Schüler*innencafes besuchen!
Besonders schön finde ich §9 der Satzung:
Die gewählte Leitung einer geschlechtshomogenen KSJ-Stadtgruppe besteht aus einem*r geistlichen Verbandleiter*in“ und mindestens eine*r Stadtgruppenleiter*in.
Nach soviel Sprachdummheit (und zu unserer geistigen Erholung) wenden wir uns jetzt dem lieben Gott zu. Freilich, auch ihn verschont der fortschrittliche KSJler nicht:
Wir als KSJ fordern ein neues Gottes*bild, das mit den Vorstellungen vom alten, weißen, strafenden Mann aufräumt und Platz schafft für eine Gottes*vielfalt. Denn Gott* ist in allen Lebewesen.
Ja, Gott ist alles in allem (oder er wird es zumindest am Ende aller Zeiten einmal sein), das steht schon bei Paulus und ist damit eine Erkenntnis, die ein paar Jahre älter ist als die KSJ. Im übrigen: ich kenne niemanden, der sich Gott heutzutage als einen „alten, weißen, strafenden Mann“ vorstellt. Das ist nur ein dummer Popanz. Was aber das Strafen angeht, so hätte ich nichts dagegen, wenn er am Ende jenen stumpfsinnigen Sprach-Ideologen ordentlich den Kopf waschen würde, die unsere deutsche Sprache ihrer Schönheit und Eleganz beraubt haben.
Es muß ja nicht gleich die Hölle sein.