Eine Studentin, die in Mainz Ethnologie und Kunstgeschichte studiert, antwortete auf die Frage, was sie an ihrer Universität störe:
Vielleicht sollte man das Seminarkonzept überdenken. Ich mag es nicht so, wenn immer nur Studenten die Seminare leiten.
Studenten leiten die Seminare? Also ausgerechnet da, wo Studenten das wissenschaftliche Arbeiten von der Pike auf lernen sollen, setzt man ihnen einen Kommilitonen vor die Nase?
Das erinnert mich an das Konzept des Lehrers als eines „Lernbegleiters“, wie es auf dem Exerzierfeld unserer pädagogischen Revolutionäre schon fleißig geübt wird. Da die Schüler ja schon alles Wissen in sich tragen, muß man sie nur in Lerngruppen zusammensetzen, und der Lehrer lehnt an der Fensterbank und greift nur noch ein, wenn es unbedingt nötig ist.
Wer hätte gedacht, daß Summerhill noch einmal Wirklichkeit wird in unserem Land?