Schlägt die Natur jetzt zurück?

Fast könnte man es meinen. Da hat sich der Mensch die ganze Erde untertan gemacht und bezeichnet mit dem Wort „Anthropozän“ gar ein ganzes Erdzeitalter nach sich selbst. Und dann kommen zwei Winzlinge und zeigen ihm seine Grenze auf.

Der eine, das Coronavirus, ist so klein, daß man ihn in keinem normalen Mikroskop sehen kann. Man braucht dazu ein Rasterelektronenmikroskop, denn die Größe von Viren liegt im Nanometerbereich, und ein Nanometer (nm) ist der milliardste Teil eines Meters. Und dieses unvorstellbar kleine Wesen könnte – im schlimmsten Fall – den Kollaps unserer Weltwirtschaft herbeiführen.

Der andere Winzling ist zwar mit bloßem Auge zu sehen, aber er wiegt, wenn er ausgewachsen ist, gerade einmal 2 g. Seine Stärke ist die massenhafte Vermehrung: die Schwärme der Wüstenheuschrecke (Schistocerca gregaria) können 100 Millionen Tiere und mehr umfassen. Zur Zeit vernichten die Schwärme, die ein biblisches Ausmaß angenommen haben, im östlichen Afrika alles, was grün ist. Hungersnöte scheinen kaum vermeidbar.

Das sollte uns zu denken geben.

Seit ein paar Monaten überschlagen sich unsere Politiker darin, uns zu erklären, wie „demütig“ sie seien. Man kann nur hoffen, daß sie es ernst meinen. Die Natur jedenfalls hat am Ende immer das letzte Wort.

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