Der linke Hamburger VSA-Verlag hat ein Buch über die AfD veröffentlicht. In der Verlagsankündigung heißt es, die moderne Rechte verfolge eine Politik der
Abwertung von Geflüchteten, Migrant*innen, Muslim*innen und Deutsch-Türk*innen. Ihre Sprache ist gewaltförmig.
Wer – in einem deutschen Buchverlag! – so einen Satz zustandebringt, dem müßte eigentlich eine längere Freiheitsstrafe drohen (von mir aus zur Bewährung ausgesetzt, falls er schwört, nie wieder ein so schlechtes Deutsch zu schreiben und fürderhin keine albernen Sternchen mehr zwischen Buchstaben zu setzen).
Es fängt schon mit den „Geflüchteten“ an: ein dummes, künstlich zum Substantiv gemachtes Partizip, das unser gutes, altes Wort „Flüchtling“ ohne jeden plausiblen Grund ersetzen soll. Wenn einer geflüchtet ist, dann ist er kein „Geflüchteter“, sondern ein „Flüchtling“. Basta. Nur in einem bestimmten politischen Milieu weit links von der Mitte, das sowieso mit der deutschen Sprache nicht viel am Hut hat, findet das Wort „Geflüchteter“ eine traurige Heimstatt.
Und dann kommt Stern an Stern, am Ende gekrönt von den „Deutsch-Türk*innen“. Hier maßen sich Menschen an, unsere schöne deutsche Sprache allein aus ideologischen (also niedrigen!) Beweggründen bis zur Unkenntlichkeit zu verstümmeln. Sie wähnen sich, denke ich mir, fortschrittlich und allen anderen moralisch überlegen, denen die gewachsene Sprache ein kostbares, pfleglich zu behandelndes Gut ist.
Aber sie sind nur gewöhnliche Sprachverhunzer, auch wenn ihr Einfluß sogar schon verschiedene Rundfunkanstalten, z.B. den Hessischen Rundfunk, erreicht hat.
Für spätere Generationen, die dereinst ihr Deutsch wieder hüten und pflegen, wird diese Phase – und da erlaube ich mir, zum ersten und letzten Mal den berüchtigten Gauland’schen Unsatz zu variieren – , da wird diese unselige Phase hoffentlich nichts weiter sein als ein „Vogelschiß in der tausendjährigen Geschichte der deutschen Sprache“.
PS: Das Wort „gewaltförmig“ im obigen Zitat ist übrigens so fake German wie alles andere: das Wort gibt es nämlich nicht, es steht nicht einmal im Duden, der neuerdings fast jeden Schmarrn mitmacht und jetzt sogar aus dem italienischen Plural „Zucchini“ (mit der Einzahl „Zucchino“) einen weiblichen Singular „die Zucchini“ gemacht hat. Da fehlt nur noch, daß auch die Aussprache „Sutschini“ die amtlichen Weihen erhält.