Deutscher Haß

Wenn wir schon einmal beim Haß sind, der jetzt allerorten so beliebt geworden ist – hier ist ein Gedicht von Heinrich Heine, es stammt aus dem Band „Nachlese“:

Diesseits und jenseits des Rheins

Sanftes Rasen, wildes Kosen,
Tändeln mit den glühnden Rosen,
Holde Lüge, süßer Dunst,
Die Veredlung roher Brunst,
Kurz, der Liebe heitre Kunst –
Da seid Meister ihr, Franzosen!

Aber wir verstehn uns baß,
Wir Germanen, auf den Haß.
Aus Gemütes Tiefen quillt er,
Deutscher Haß! Doch riesig schwillt er,
Und mit seinem Gifte füllt er
Schier das Heidelberger Faß.

PS: Das alte Wort „baß“, das sicher viele gar nicht mehr kennen, kommt schon im Althochdeutschen vor und bedeutet so viel wie „besser“ oder „eher“.

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