Nein, Klimahysterie ist keineswegs ein „Unwort“, sondern eine präzise Beschreibung der Endzeitstimmung, die in der Klimadiskussion hierzulande herrscht (und geschürt wird).
Darf’s ein Beispiel sein? Bitte sehr. Luisa Neubauer, die zur Zeit von einer Talkshow zur anderen gereicht wird, sagte während einer Podiumsdiskussion in Davos (hier nachzulesen),
dass 2020 das letzte Jahr sei, in dem man eine “Klimakatastrophe” noch abwenden könne.
Das ist Klimahysterie par excellence (das Wort Hysterie hier natürlich nicht in der veraltet fachmedizinischen, sondern im seiner umgangssprachlichen Verwendung). Gefahrlich ist aber nicht, wie die Unwort-Jury meint, das Wort „Hysterie“, gefährlich ist die dumme Hysterie selbst, der blinde Aktionismus nämlich ohne Sinn und Verstand, der – von einem schwedischen Kind ausgehend – wie eine Epidemie immer weiter in alle möglichen politischen Milieus eingedrungen ist. Gerade weil der Klimawandel das zukünftige Leben auf der Erde bedroht, braucht man umso mehr Besonnenheit und Vernunft. Und man braucht einen Masterplan, den Politik und Wissenschaft gemeinsam erarbeiten müssen. Was wir nicht brauchen, sind Kraftwerks- und Maschinenstürmerei und neue Objekte eines infantilen Hasses (das Auto! die Kohle!). Sie gefährden nur unsere Wirtschaft, ihr Einfluß auf das Weltklima ist gleich Null.
Also, bitte immer den Imperativ des Horaz – sapere aude! – beherzigen, den Kant in seiner Schrift „Was ist Aufklärung?“ mustergültig so übersetzt hat:
Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
„Deines eigenen Verstandes“, heißt es darin, von Kant ausdrücklich hervorgehoben. Das bedeutet: sich nicht von irgendeiner aufgeputschten Bewegung oder von Untergangs- und Endzeitstimmungen überwältigen lassen, sondern gerade dann im Sinne Kants seinen kühlen Verstand bewahren!