Christian Stöcker, so beschreibt ihn die Wikipedia,
ist ein deutscher Journalist, Autor und Professor für Digitale Kommunikation an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg.
Ist das nicht wundersam, was es alles für akademische Titel gibt? Und dann hat er auch noch in München Kulturkritik studiert. Das würde mich einmal interessieren, wie man das macht, Kulturkritik studieren, noch dazu an einer Theaterakademie. Aber egal. In seiner SPIEGEL-Kolumne zieht er jedenfalls nicht gegen die Kultur vom Leder, sondern gegen die Windkraftgegner:
Ihr klagt unsere Zukunft kaputt
Deutschland könnte im Zukunftsmarkt Windkraft ein Superstar werden. Leider scheitert das an Bürokratie, Naturschützern – und an Leuten, die erwarten, von den Zumutungen der Moderne verschont zu werden.
Das klingt schon ein bißchen böse, aber das Leben hat dem kleinen Christian auch übel mitgespielt. Die ersten 13 Jahre verbrachte er zwischen einer vierspurigen Straße und einer Bahntrasse, heute fristet er sein Leben in der Nähe einer sechsspurigen Autobahn, und dazu noch in einer Einflugschneise des Hamburger Flughafens. Aber, so schreibt er tapfer:
Ich beklage mich nicht!
Denn „als Städter muss man mit ästhetischen und akustischen Zumutungen leben“. Und wenn er das alles klaglos hinnimmt, dann sollen sich die anderen wegen ein paar Windrädern nicht so haben. Diese „organisierten Freunde des Landlebens ohne ästhetische Störungen“ sind ihm von Herzen zuwider, denn eigentlich sind sie ja Schmarotzer:
Die einen müssen mit den Zumutungen der modernen Welt leben, die anderen nehmen zwar deren Vorteile für sich in Anspruch, möchten aber von Belästigungen bitte schön ausgenommen werden.
Und das geht gar nicht.
In diesem Zusammenhang: wir haben uns doch sehr gewundert, daß beim Parteitag der Grünen in Bielefeld auf dem riesigen Hintergundbild nur ein unberührter Wald zu sehen war. Warum denn keine einzige „hochwertige Windkraftanlage“ (Stöcker), obwohl das doch so „schöne Maschinen“ (Kretschmann) sind?