Damit hat niemand gerechnet: die Muslimverbände in Deutschland haben für den kommenden Samstag in Frankfurt zu einer so noch nie dagewesenen Großdemonstration gegen Gewalttäter in ihren eigenen Reihen aufgerufen. Es werden mehrere Hunderttausend Muslime in der hessischen Großstadt erwartet – eine radikale Abkehr von der bisherigen politischen Linie der Verbände.
Mit der Selbststilisierung als Opfer einer weltweiten „Islamophobie“ scheint es nun vorbei zu sein. „Es war der falsche Weg“, sagte Aiman Mazyek, der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, in einem Interview mit dem Kölner Stadt-Anzeiger. Und weiter:
Die deutschen Muslime werden am Samstag zeigen, daß sie Haß und Gewalt im Namen des Propheten geschlossen ablehnen. Männer und Frauen werden gemeinsam ein Zeichen setzen. Auch unsere kurdischen und christlichen Brüder und Schwestern sind am Samstag willkommen.
Die türkische Religionsbehörde Diyanet soll noch in letzter Minute versucht haben, die Demonstration zu verhindern – ohne Erfolg. „Wir leben hier in Deutschland“, sagte Mazyek, „und wir entscheiden selbst, was wir tun. Eine Belehrung aus Ankara brauchen wir nicht.“
Töne, wie man sie von den Islamverbänden noch nicht gehört hat!
Die Demonstration beginnt um 14 Uhr in mehreren sternförmig in die Innenstadt ziehenden Kolonnen, die sich auf dem Römerberg und den angrenzenden Straßen vereinigen. Die Namen der Redner werden noch bekanntgegeben.