„Pädagogisch neue Wege“ in Hessen – oder: Erbarmen, die Grünen kommen!

Sie können es nicht lassen. Immer wenn die Grünen irgendwo an der Macht beteiligt sind, wollen sie als erstes an den Schulen herumpfuschen.

In Hessen waren sie bisher Juniorpartner der CDU, aber bei den letzten Wahlen sind sie so stark geworden, daß sie ihre Forderungen gegenüber einer schwachen, prinzipienlosen Bouffier-CDU leicht durchsetzen können.

Für die Schulen bedeutet das nichts Gutes. Ihnen soll es jetzt nach und nach bis zur Jahrgangsstufe 8 (!) freigestellt werden, ob sie ihre Schüler benoten oder statt der Noten schriftliche Beurteilungen abgeben. Damit aber nicht genug: im Koalitionsvertrag ist vereinbart worden, daß den Schulen

Abweichungen bei der Unterrichtsorganisation und -gestaltung

erlaubt werden. „Pädagogisch neue Wege“ (wie es euphemistisch heißt) sollen überall möglich werden.

Seit den 60er Jahren sind ganze Generationen von Schülern durch immer neue Experimente am Lernen eher gehindert als gefördert worden. Man hat sozusagen Experimente am lebenden Kind durchgeführt: ich denke nur an ständige Neuaufteilungen im Fächerkomplex Sozialkunde, Geschichte und Geographie, an die überstürzte Übernahme neuer Grammatikmodelle von den Universitäten, und auch an die Mengenlehre, die damals Schüler und Eltern zur Verzweiflung gebracht hat.

Von den Änderungen in den sozialen Formen des Lernens, denen ein Schüler im Laufe seiner Schulkarriere unterworfen war, will ich gar nicht erst reden.

Die Grünen haben dieses Staffelholz bei ihrer Gründung aufgenommen und geben es nicht mehr her. Schulpolitik ist Ländersache, und wo auch immer Grüne an einer Landesregierung beteiligt sind, läßt man die Schulen nicht mehr in Ruhe. Dabei sind doch gerade Ruhe und Kontinuität für die pädagogische Arbeit unabdingbar. Ein Kind soll reifen, und das geht einfach nicht, wenn politische Parteien mit ihren jeweiligen Ideologien den Schulen dauern ins Handwerk pfuschen.

In Hessen jedenfalls muß man mit dem Schlimmsten rechnen. Die Eltern sollten bereit sein, durch ihren Einspruch wenigstens das Schlimmste zu verhindern.

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