Da haben sich die Richtigen miteinander verbündet – der US-Mineralölkonzern Exxon und die staatliche russische Ölfördergesellschaft Rosneft haben eine strategische Partnerschaft zur Ausbeutung der Öl- und Erdgasvorkommen in der Arktis beschlossen. Die gesamten Investitionen könnten sich auf bis zu 500 Milliarden Dollar belaufen, frohlockte der russische Ministerpräsident Putin.
Was Exxon betrifft, so genügt es, auf die Havarie des Öltankers Exxon Valdez im Jahr 1989 vor der Küste Alaskas hinzuweisen. Es war eine der größten Umweltkatastrophen in der Geschichte der Seefahrt. In der Wikipedia heißt es dazu:
Bei dem Unfall liefen 37.000 Tonnen Rohöl aus und schädigten das empfindliche Ökosystem. Über 2000 km Küste wurden verseucht. Hunderttausende Fische, Seevögel und andere Tiere starben als direkte Folge des Unglücks. Langfristig vergiften sich die dort lebenden Tiere schleichend über die Nahrungsaufnahme, da die Ölreste immer noch nicht abgebaut sind.
Und Rosneft? Rosneft war ein eher kleines Unternehmen. Seine große Stunde kam, als die russischen Behörden den Energiekonzern Jukos zerschlugen. Da konnte sich Rosneft bedienen und eine Jukos-Tochterfirma weit unter Wert aufkaufen. „Über Rosneft“, so liest man es in der Wikipedia, „ist es dem russischen Staat gelungen, die Kontrolle über den größten Teil von Jukos zu übernehmen.“ 2005 erfolgte die Fusion mit Gazprom. Der Aufsichtsratsvorsitzende von Rosneft, Igor Setschin, war unter Putin stellvertretender Leiter der Russischen Präsidialadministration.
Diesen „Partnern“ wird es gelingen, mit ihrer hemmungslosen Gier nach Erdöl und Gas auch noch das empfindliche Ökosystem der Arktis zu zerstören. Man braucht nicht Kassandra zu sein, um hier mit dem Schlimmsten zu rechnen.