Nämlich in Frankreich. Wer oder was hinter dieser diffusen „Protestbewegung“ steckt, habe ich trotz eifriger Zeitungslektüre nicht feststellen können. Aber es ist am Ende auch nicht von Bedeutung, ob am Anfang eine echte Empörung über soziale Probleme gestanden hat oder eine Abneigung gegen Emmanuel Macron – oder etwas ganz anderes. Was aus diesem Protest, wenn er denn je einer mit konkreten Zielen war, geworden ist, kann man hier nachlesen:
Barrikaden brennen, Pflastersteine fliegen durch die Luft: Bei Protesten der französischen „Gelbwesten“-Bewegung gegen hohe Benzinpreise und Lebenshaltungskosten ist es am Samstag zu schweren Ausschreitungen auf den Pariser Champs-Élysées gekommen. Vermummte zerstörten Stadtmöbel, warfen teilweise Pflastersteine auf die Sicherheitskräfte und errichteten auf dem Boulevard Barrikaden. Über der Szenerie stand eine schwarze Rauchwolke.
Die Polizei reagierte auf die stundenlange Randale mit Tränengas und Wasserwerfern. Es gab mehrere Verletzte, darunter auch mindestens zwei Polizisten.
Hat das irgendetwas mit demokratischem Protest zu tun? Nein, nicht das Geringste. Hier äußert sich dieselbe antidemokratische Einstellung, wie sie auch in der haßerfüllten „Die Merkel muß weg!“-Bewegung zu beklagen ist. Wenn „die Merkel“ wegmuß, dann soll man sie gefälligst abwählen – das ist der einzige zulässige Weg in einer Demokratie. Und wenn einem Macron nicht paßt, der ja in der Stichwahl 2017 66% der Stimmen bekommen hat, dann gibt es auch da nur die Möglichkeit, ihn bei der nächsten Wahl abzustrafen.
Alles andere wäre eine Herrschaft der Straße und damit des Faustrechts.