Schöne arme Wörter (1): „Vielfalt“

Es gibt Wörter, die haben den Gebrauch nicht verdient, den man heutzutage von ihnen macht.

Zu ihnen gehört das Wort „Vielfalt“.

„Vielfalt“ ist, nach dem Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm, eine „jüngere bildung“, die erst bei Christian Friedrich Daniel Schubart im 18. Jahrhundert belegt ist. Vielfalt ist dort, was ja naheliegt, das Gegenteil von Einfalt.

Heute ist das Wort in das sprachliche Kampfgetümmel zwischen den politischen Lagern am linken und rechten Rand geraten. Jahrelang war es (wie etwa Multikulti u.ä.) ein unwidersprochener Schlachtruf der Linken und Grünen, und es wurde immer mehr mit ideologischem Inhalt gefüllt.

Testen Sie sich einmal: was fällt Ihnen ein, wenn Sie das Wort Vielfalt hören? Vielen kommt da zuerst der Begriff der „sexuellen Vielfalt“ in den Sinn (eine Folge der effektiven Lobbyarbeit der Schwulenverbände), ansonsten allenfalls noch die „vielfältige“ Herkunft der Migranten. Ein schönes und unschuldiges Wort ist also politisch „aufgeladen“ worden, die vielfältige Bedeutung des Wortes Vielfalt ist reduziert und eingeengt.

Muß man sich das gefallen lassen? Ganz und gar nicht! Vielfalt ist ein schönes altes Wort, das man – wie viele andere politisch mißbrauchte Wörter – gegen die Ideologen von rechts und links in Schutz nehmen muß.

Man muß es erst vom roten und brauen Rost befreien, damit es wieder in seinem alten Glanz erstrahlen kann.

Dieser Beitrag wurde unter Politik, Sprache und Literatur veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert