Starke Frauen sind in aller Munde. Das größte Lob, das man einer Frau zollen kann, ist seit Jahren, daß man sie als „starke Frau“ bezeichnet. Das geht quer durch Fernsehen und Internet, durch Tatort und Traumschiff, durchs fortschrittliche Feuilleton bis ins alltägliche Leben hinein.
„Sie ist eine starke Frau“ – so wird geraunt, und sofort gerät jedermann (auch jeder Mann!) in eine Art Andachtshaltung. Weiblich, mädchenhaft, sensibel, weich, das war einmal. Wer gar Attribute wie Anschmiegsamkeit erwähnt, muß mit einem Shitstorm mittleren Ausmaßes rechnen. Nur eine starke Frau ist heutzutage eine gute Frau!
Brave New World.
Es ist ein seltsames Lob. Seltsam, weil die eigentliche Stärke einer Frau – ihre Weiblichkeit, ihre Sensibilität, ihre Sanftheit (ich höre schon im Hintergrund einen fortschrittlichen Aufschrei, oder besser: einen #aufschrei) – auf den Müll der Geschlechtergeschichte geworfen wird.
Das Geschlecht eines Menschen, ob man also Mann oder Frau ist, prägt ihn tiefer als alle anderen Prägungen. Deshalb, den fortschrittlichen Menschen ins Stammbuch geschrieben: die Biologie, liebe Leut, kann man auch mit Hunderten von Lehrstühlen für Gendertheorie nicht außer Kraft setzen.
PS: Schon in den 60ern haben fortschrittliche Eltern ihren Mädchen Baukästen und Autos, ihren Jungs Puppen geschenkt, um zu zeigen, daß die Geschlechterrollen sozial definiert sind. Die Ergebnisse sind bekannt.