In einer Zeit, wo der engstirnige und erzreaktionäre Katholizismus Polen beherrscht und ins Mittelalter zurückführen möchte, hat es gutgetan, daß der polnische EU-Ratspräsident Donald Tusk bei seiner Ankunft in Warschau ein gutes Wort gesagt hat:
Kein Politiker in Polen hat jemals das Monopol für Patriotismus gehabt oder wird es jemals haben.
Jarosław Kaczyński, der kleine böse Mann, der zur Zeit über die Polen herrscht und in seinem Land Haß und Zwietracht sät, ist kein Europäer, auch kein Menschenfreund. Aber er paßt in die Riege bösartiger, eitler, selbstverliebter Politiker, die auf einmal überall auf der Welt das Haupt erheben.
Sie sind ins Zerstören verliebt, nicht ins Versöhnen. Mit Politikern dieser Couleur ist kein Staat zu machen.
Und was den polnischen Patriotismus der PiS (Prawo i Sprawiedliwość) betrifft: das ist gar kein Patriotismus, das ist einfach nur ein abgestandener und häßlicher, wie aus tiefer Vergangenheit heraufgeholter Nationalismus.
Patriotismus ist etwas ganz anderes. Da halte ich es nämlich mit Bert Brecht, der in seiner Kinderhymne über das Vaterland gesagt hat:
Und das liebste mag’s uns scheinen
So wie andern Völkern ihrs.
„So wie andern Völkern ihrs“ – das ist freilich eine reife Erkenntnis, zu der Menschen wie Trump, Erdogan, Kaczyński und Konsorten niemals kommen werden.