Indonesien war schon immer ein hot spot der Regenwaldvernichtung. Erst hat man die tropischen Wälder auf den indonesischen Inseln wegen des wertvollen Tropenholzes vernichtet (und das mit einer Brutalität und Hemmungslosigkeit, die auf der Welt ihresgleichen sucht), danach, um Anbauflächen für die Ölpalme zu bekommen. Jetzt meldet der Verein Rettet den Regenwald, daß neuerdings auf Sumatra Regenwald gerodet wird, um an seiner Stelle Akazienplantagen für die Papierherstellung anzulegen.
Dem Konzern APRIL mit Sitz in Singapur gehört über seine Tochterfirma PT RAPP auf Sumatra die größte Papiermühle der Welt. Dieses Papier wird unter dem Markennamen PaperOne auch in Deutschand vertrieben, zum Beispiel von der Fa. Papier Union, die laut Wikipedia „einer der Branchenführer im deutschen Papierhandel“ ist. Im Internet wird es u.a. unter dem Spruch „Erstklassiges Officepapier zum Niedrigpreis“ beworben.
In einer Stellungnahme hat die Papier Union im Jahr 2008 tatsächlich behauptet, das indonesische Unternehmen forste auf Sumatra „jährlich ca. 35.000 bis 50.000 Hektar Plantagenwaldfläche neu auf“, damit leiste es „einen wesentlichen Beitrag zur Wiederbewaldung Sumatras und zu einer positiveren CO2-Bilanz.“
Wer auch nur ein bißchen etwas von der Biologie der tropischen Regenwälder versteht, wendet sich angesichts einer solchen Marketingnachricht mit Grausen. Wenn ein Regenwald einmal vernichtet ist, kann man ihn in seiner ursprünglichen Form nicht wieder herstellen – niemals! Man kann mit großem Aufwand an Zeit und Geld einen bewirtschafteten Wald an seine Stelle setzen, aber das wird – wie auch die Versuche in Costa Rica gezeigt haben – niemals der artenreiche Urwald sein, der vorher da war.
Alle Einzelheiten können Sie übrigens hier nachlesen (auch ein Formular für eine Protestmail findet sich auf der Seite).