Baschar al-Assad, der syrische Präsident, läßt alles niedermetzeln, was gegen ihn ist. Jeden Tag kommen neue Berichte, daß seine Truppen mit Panzern und Scharfschützen gegen die eigene Bevölkerung vorgehen.
Die demokratischen Länder der Welt protestieren energisch (und natürlich zurecht) gegen dieses ungeheure Massaker eines Despoten. Selbst einigen muslimischen Ländern ist dieser Glaubensgenosse jetzt peinlich geworden: Saudi-Arabien distanziert sich von ihm, auch Kuwait und Bahrain, selbst Assads alter Kumpel Erdogan will erst einmal nichts mehr mit ihm zu tun haben.
Ganz anders sieht es mit den sog. „Schwellenländern“ aus. Sie gehören ohnehin mit zum Schlimmsten, was unserer Erde widerfahren kann – nirgendwo wird die Natur von den herrschenden Schichten so rücksichtlos ausgeplündert wie in diesen Ländern. Drei von ihnen haben jetzt eine Delegation nach Syrien geschickt, um sich „ein Bild von der Lage dort zu verschaffen“: Südafrika, Indien und Brasilien. Aber eigentlich war die Reise gar nicht nötig: der südafrikanische Vizepräsident Kgalema Motlanthe hat gleich klargestellt, daß sein Land keine Resolution im UN-Sicherheitsrat gegen Syrien mittragen wird.
Stattdessen unterstütze Südafrika – man höre und staune! – die «Reformbemühungen» des Assad-Regimes.
Wundern darf man sich darüber nicht, denn das Südafrika von heute ist nicht mehr das Land von Nelson Mandela. Mandelas Nachfolger unterstützen zum Beispiel seit Jahren den verbrecherischen Kurs des Präsidenten von Simbabwe, Robert Mugabe, der es in wenigen Jahren geschafft hat, mit seinem „schwarzen“ Rassismus aus einem blühenden Land ein Armenhaus zu machen. Da darf man sich nicht wundern, daß auch der Schlächter von Syrien von ihnen kein böses Wort hören wird.