Daß Bob Dylan (dessen frühe Songs ich, wie schon einmal geschrieben, sehr mag!) den Nobelpreis für Literatur erhalten hat, ist eine der größeren Dummheiten in der an Dummheiten nicht armen Geschichte der Stockholmer Jury. Insofern hat sie es mehr als verdient, daß Dylan sie jetzt durch sein Schweigen brüskiert.
Das Jurymitglied Per Wästberg, der Dylan vor kurzem noch allen Ernstes als „den wahrscheinlich größten lebenden Dichter“ bezeichnet hat (ein geradezu groteskes Urteil), findet den Preisträger nun – zurecht! – „unhöflich und arrogant“.
Das kommt davon! Wenn man, statt einen der herausragenden wirklichen Dichter und Schriftsteller zu ehren, in die Popkultur hinabsteigt, darf man sich über nichts mehr wundern.