Die Vorsitzende Frauke überrascht uns fast so oft wie damals, in den 60er Jahren, der Vorsitzende Mao. Und zwar mit goldenen Worten. Heute wird von ihr das Wort zitiert, die AfD sei die „Partei des sozialen Friedens“. Wie man eine Partei von Haßpredigern so bezeichnen kann, weiß kein Mensch. Wahrscheinlich weiß es Frauke Petry selbst nicht.
Aber es ist ja nicht ihr einziges Wort, das die Menschheit in Staunen versetzt. Das alte Naziwort „völkisch“ zum Beispiel sieht sie – da stelle mer ons emal janz domm! – als völlig unschuldiges, vom Substantiv „Volk“ abgeleitetes Adjektiv. Nun bin ich wirklich nicht dafür, daß man schöne deutsche Wörter (wie etwa „Heimat“) heute nur deshalb nicht mehr verwendet, weil die Nazis sie mißbraucht haben. Aber ein paar Wörter gibt es schon, die von ihnen ein für allemal unverwendbar gemacht wurden: „Endlösung“ zum Beispiel, „Rassengesetze“ – und eben auch „völkisch“. Ob Frauke Petry je einen Blick in den „Völkischen Beobachter“ geworfen hat, weiß ich nicht. Wahrscheinlich nicht, sonst hätte sie wohl kaum eine Ehrenrettung für dieses braune, bis in den Grund verdorbene Wort versuchen können.
Zumal es für „völkisch“ eine Menge von anderen (unbelasteten, präzisen) Synonymen gibt.