Die AfD war unter ihrem Gründer Lucke eine Partei mit Potential. Sie hätte, wenn man ihr genügend Zeit gelassen hätte, ein wirklich konservatives Gegenstück zu Merkels beliebiger Wischi-Waschi-CDU werden können. Das war ihr nicht beschieden.
Deutsche Mullahs à la Höcke, Storch und Petry haben alle aus der Partei vertrieben, die auch nur einen Hauch von politischer Seriosität besaßen. Erst nach dieser feindlichen Übernahme zeigten sie sich als das, was sie sind: Haßprediger, die es in diesem Punkt mit jedem Imam aufnehmen können. Sie sind um keinen Deut besser als die bösen „Feinde“, vor denen sie das „Abendland“ retten wollen. Wer einmal die einstudierten Reden eines Björn Höcke gehört hat, muß schon sehr unbedarft sein, wenn er an einer solchen Partei Gefallen findet und die Bauernfängerei nicht durchschaut.
Mecklenburg-Vorpommern ist für mich übrigens bis heute – selbst wenn das ungerecht sein mag – immer auch Rostock-Lichtenhagen, wo ein fremdenfeindlicher Mob 1992 unter dem johlenden Beifall der Zuschauer Vietnamesen lynchen wollte.
Es wäre ihnen fast gelungen.
Inzwischen weiß man, daß selbst in der DDR der Haß auf die Fremden (damals Menschen aus Kuba, Vietnam, Angola, Mosambik, Algerien) weit verbreitet war und von der SED nur mühsam vertuscht werden konnte. Der Fremdenhaß im Osten hat also Tradition.
Und doch freut sich die AfD heute vergebens über ihren kleinen Sieg. Vielleicht gibt es sie noch fünf oder zehn Jahre – aber dann wird sie verschwinden wie die NPD, die Piraten, die Republikaner und wie diese Grüppchen sonst noch alle geheißen haben. Und die nächste Generation wird grübeln: „AfD, AfD – was war das schnell noch mal?“
Das glauben Sie nicht? Dann antworte ich Ihnen mit einem Wort unserer Kanzlerin:
Wir schaffen das!