Merkels Satz zum Burka-Verbot – nicht nur lau und windelweich, sondern auch falsch

Die Kanzlerin hat eine merkwürdige Art, Dinge auszudrücken. Fast wünschte man sich, daß sich einmal ein Sprachwissenschaftler mit dem Merkeldeutsch intensiver befassen würde. Nehmen wir nur diesen Satz, den sie in der Debatte über ein mögliches Burka-Verbot gesagt hat:

Aus meiner Sicht hat eine vollverschleierte Frau in Deutschland kaum eine Chance, sich zu integrieren.

Was für ein Satz! Auf den ersten Blick stimmt er natürlich, bis auf den Ausdruck „kaum eine Chance“ – da hätte sie getrost „nicht die geringste Chance“ sagen können.

Aber auf den zweiten Blick ist dieser Satz nicht nur beschönigend, er ist ärgerlich. Wenn die Burka-Trägerin nämlich „keine Chance“ hat, sich zu integrieren, dann darf man (schon rein sprachlich) voraussetzen, daß sie sich integrieren will, es aber wegen ihrer Kleidung nicht kann. Das ist nicht nur schlicht gedacht, es verdreht die Wahrheit, indem es dieses merkwürdige Gewand zu einem bloßen Integrationshindernis erklärt.

Nichts ist von der Wirklichkeit weiter entfernt. Die Burka ist – wie alle ähnlichen Gewänder – eine Kampfansage an die westlichen Demokratien, und sie ist genauso gemeint: nicht als bescheiden getragenes, durch religiöse Vorschriften begründetes Kleidungsstück, sondern als Willensausdruck seiner Trägerin, sich niemals und unter keinen Umständen an die westlichen Gepflogenheiten anzupassen.

Das Letzte, was diese Frauen wollen, liebe Frau Merkel, ist

eine Chance zur Integration.

Soviel zu Merkel. Noch ein paar Striche weiter oben auf der politischen Dummheitsskala siedelt sich, wie schon so oft in ihrer Geschichte, die Frankfurter SPD an. Eine „führende Frankfurter Sozialdemokratin“, so kann man heute in einem Leserbrief im Lokalteil der F.A.Z. lesen, begründe das Tragen der Burka damit, daß die Mehrheitsgesellschaft nicht genug Angebote gemacht habe: „nicht genug Bildung, nicht genug Teilhabe, nicht genug Sprachförderung“.

Liegt der Grund für so einen hanebüchenen Unsinn vielleicht darin, daß mancher linke Parteipolitiker einfach einen Sprung in der Schüssel hat? Fast könnte man es meinen.

Aber in Wirklichkeit scheint hier nur wieder die alte linke Ideologie auf, die alles, aber auch wirklich alles auf irgendwelche „sozialen Benachteiligungen“ zurückführen will. Und dazu gehören immer auch weinerliche Selbstbezichtigungen: wir selbst sind doch schuld daran, daß diese armen Frauen sich verhüllen müssen!

Da erinnere ich mich an einen Talkshow-Auftritt von Renate Künast vor einigen Jahren: bevor noch irgendein Mazyek ein Wort gesagt hätte, raunte sie schon schuldbewußt und in vorauseilendem Gehorsam: „Die Kreuzzüge! Die Kreuzzüge!“

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