Verkehrte Welt: Feministinnen kämpfen für den Burkini

Da kann man sich nur an den Kopf greifen: vor dem französichen Konsulat in Frankfurt haben 30 Frauen (mit und ohne Kopftuch) mit einer Art Flashmob gegen das Burkini-Verbot in Frankreich demonstriert. Daß sie das allen Ernstes als Demonstration für die Frauenrechte verstehen, muß als ironische Pointe (oder als Treppenwitz) der weiblichen Emanzipationsgeschichte gelten.

Eine von ihnen wird auf hessenschau.de so zitiert:

„Ich will nicht von Männern gesagt bekommen, was ich zeigen darf oder was ich zeigen muss“, erläuterte Sarah, eine 23 Jahre alte Studentin aus Frankfurt.

Daß sie und die anderen Teilnehmerinnen damit den muslimischen Paschas in die Hände arbeiten und gleichzeitig ihren mutigen Geschlechtsgenossinnen in den islamischen Ländern die Solidarität verweigern, begreifen sie nicht. Tausende Frauen haben es dort, zum Beispiel im Algerien der 90er Jahre, mit dem Leben bezahlt, daß sie nicht „von Männern gesagt bekommen wollten“, wie sie sich am Strand anziehen.

Das ist das eigentlich traurigste Eingeständnis beim Älterwerden: daß offenbar fast keine Erkenntnisse an die nächste Generation weitergegeben werden können. Jede Generation fängt wieder (fast) bei Null an, jede tappt in die gleichen Fallen, jede macht die gleichen Fehler.

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