Tiere, die man nicht essen darf – die Negativliste der Bibel

Der Umgang von Juden und Christen mit ihren tierischen Mitgeschöpfen ist kein ethisches Ruhmesblatt. Immerhin gibt es im Alten Testament auch so etwas wie eine Negativliste – von Tieren nämlich, die ein Jude unter keinen Umständen essen darf. Weil ja kaum noch jemand in der Bibel schmökert, sei die Liste an dieser Stelle zitiert. Sie steht im 3. Buch Mose (auf katholisch: im Buch Levitikus), im 11. Kapitel, und sie betrifft keineswegs nur das Schwein:

Das sind die Tiere, die ihr essen sollt unter allen Tieren auf Erden. Alles, was die Klauen spaltet und wiederkäut unter den Tieren, das sollt ihr essen. Was aber wiederkäut und hat Klauen und spaltet sie doch nicht, wie das Kamel, das ist euch unrein, und ihr sollt’s nicht essen. Die Kaninchen wiederkäuen wohl, aber sie spalten die Klauen nicht; darum sind sie unrein. Der Hase wiederkäut auch, aber er spaltet die Klauen nicht; darum ist er euch unrein. Und ein Schwein spaltet wohl die Klauen, aber es wiederkäut nicht; darum soll’s euch unrein sein. Von dieser Fleisch sollt ihr nicht essen noch ihr Aas anrühren; denn sie sind euch unrein.
Dies sollt ihr essen unter dem, was in Wassern ist: alles, was Floßfedern und Schuppen hat in Wassern, im Meer und in Bächen, sollt ihr essen. Alles aber, was nicht Floßfedern und Schuppen hat im Meer und in Bächen, unter allem, was sich regt in Wassern, und allem, was lebt im Wasser, soll euch eine Scheu sein, daß ihr von ihrem Fleisch nicht eßt und vor ihrem Aas euch scheut. Denn alles, was nicht Floßfedern und Schuppen hat in Wassern, sollt ihr scheuen.
Und dies sollt ihr scheuen unter den Vögeln, daß ihr’s nicht eßt: den Adler, den Habicht, den Fischaar, den Geier, den Weih, und was seine Art ist, und alle Raben mit ihrer Art, den Strauß, die Nachteule, den Kuckuck, den Sperber mit seiner Art, das Käuzlein, den Schwan, den Uhu, die Fledermaus, die Rohrdommel, den Storch, den Reiher, den Häher mit seiner Art, den Wiedehopf und die Schwalbe.
Alles auch, was sich regt und Flügel hat und geht auf vier Füßen, das soll euch eine Scheu sein. Doch das sollt ihr essen von allem, was sich regt und Flügel hat und geht auf vier Füßen: was noch zwei Beine hat, womit es auf Erden hüpft; von demselben mögt ihr essen die Heuschrecken, als da ist: Arbe mit seiner Art und Solam mit seiner Art und Hargol mit seiner Art und Hagab mit seiner Art. Aber alles, was sonst Flügel und vier Füße hat, soll euch eine Scheu sein, und sollt sie unrein achten. Wer solcher Aas anrührt, der wird unrein sein bis auf den Abend. Und wer dieser Aase eines tragen wird, soll seine Kleider waschen und wird unrein sein bis auf den Abend. Darum alles Getier, das Klauen hat und spaltet sie nicht und wiederkäuet nicht, das soll euch unrein sein. Und alles, was auf Tatzen geht unter den Tieren, die auf vier Füßen gehen, soll euch unrein sein; wer ihr Aas anrührt, wird unrein sein bis auf den Abend. Und wer ihr Aas trägt, soll seine Kleider waschen und unrein sein bis auf den Abend; denn solche sind euch unrein.
Diese sollen euch auch unrein sein unter den Tieren, die auf Erden kriechen: das Wiesel, die Maus, die Kröte, ein jegliches mit seiner Art, der Igel, der Molch, die Eidechse, die Blindschleiche und der Maulwurf; die sind euch unrein unter allem, was da kriecht; wer ihr Aas anrührt, der wird unrein sein bis auf den Abend.

Das ist immerhin eine lange Liste mit Tötungsverboten (glücklich, wer darin vorkommt!). Ihre Wirkung freilich ist begrenzt, da sich wohl nur orthodoxe Juden streng daran halten.

Dieser Beitrag wurde unter Christentum, Natur, Sonstiges veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert