So jubelt jedenfalls das Hamburger Abendblatt (hier nachzulesen). Der Tourismus auf Helgoland geht zurück, die Bevölkerung schrumpft – aber damit ist jetzt Schluß! Denn Hilfe naht von offshore. Die großen Monster-„Windparks“ sollen zu einem rechten Segen für die Insel werden, denn sie bringen – sage und schreibe! – 150 Arbeitsplätze. Meint jedenfalls der „Inselbürgermeister Jörg Singer“. Und er glaubt sogar (denn der Glaube versetzt Berge!), daß der eine oder andere der Ingenieure einen sollichen Gefallen an der Insel findet, daß er sich mit seiner Familie dort auf Dauer niederläßt. Auf jeden Fall wird Helgoland zur Betriebsbasis für die Wartung der Windräder. Und noch ein weiteres Geschäftsfeld tut sich auf: Bootstouren zum Windpark! Wer möchte da nicht teilnehmen:
Zu sehen wird es einiges geben. Schließlich handelt es sich um gigantische Anlagen mit Rotoren von bis zu 126 Meter Durchmesser, die sich in bis zu hundert Meter Höhe drehen.
Coole Teile, gell?
„Damit arbeiten wir Helgoländer aktiv an der Energiewende mit“, freut sich der Inselbürgermeister. Und die Windkraft-Lobbyisten, die sich zur Zeit vermehren wie die – na ja, sagen wir: es werden jedenfalls täglich mehr von ihnen, die Windkraft-Lobbyisten also können sich vor Freude nicht mehr einkriegen.
Das Beispiel Helgoland unterstreicht, dass die Offshore-Windenergie ein Motor der wirtschaftlichen Entwicklung für die Inseln im 21. Jahrhundert ist.
Das sagt Jörg Kuhbier, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Offshore-Windenergie (hier nachzulesen). Es ist ja auch wirklich gigantisch: 150 (in Worten: einhundertundfünfzig) Arbeitsplätze! Das hat man lange nicht mehr erlebt. Schon nächstes Jahr wird Eon mit dem Bau des Windparks beginnen.
Ach ja, fast hätte ich es vergessen. Eon wird nach neuesten Pressemitteilungen gleichzeitig überall auf der Welt „bis zu 10.000 Stellen“ abbauen (hier nachzulesen). Das macht die 150 Stellen auf Helgoland natürlich noch bedeutender.
Und noch etwas: Blackstone, eine US-Investmentgesellschaft – man spricht da ja seit einiger Zeit von „Heuschrecken“ – wird sich mit 2,5 Milliarden Euro an dem Projekt beteiligen und dazu noch einen zweiten „Windpark“ westlich von Sylt finanzieren. Solche Investoren denken, wie man weiß, nicht langfristig (und schon gar nicht „nachhaltig“) – sie wollen in möglichst kurzer Zeit möglichst viel aus den Projekten herauspressen, dann verschwinden sie wieder.
Wie man angesichts solcher Fakten (und solcher Investoren) das ganze windige Öko-Geschwätz von Grünen, SPD und Merkel noch glauben kann, bleibt mir ein Rätsel. Hier wird eine ganze Nation für dumm verkauft – aber noch scheint sie es nicht begriffen zu haben.
Gefaellt mir, dass hier regelmaessig gepostet wird.
Wer ein bißchen Einblick in Helgoländer Angelegenheiten hat, weiß um die Begrenztheit von Wohnraum auf der Insel. Schon deshalb ist die Idee des Inselbürgermeisters zur Ansiedlung einer Betriebsbasis nicht hilfreich. Hier kommt wohl eher der Flugplatz Nordholz ins Spiel, wo seit Anfang 2011 für eine Wartungsbasis im Zusammenhang mit Offshore-Anlagen Vorarbeiten laufen. Und im nahen CUX gibt es genügend Wohnraum!
Unbenommen bleibt, dass Helgoland in großen Schwierigkeiten ist, was eine zukunftsorientierte Fortführung von Leben & Arbeiten auf der Insel angeht. Und man wird um weitere Ideen nicht umhinkommen: Den Insulanern muss man zugestehen, dass sie ihre Heimat nicht noch einmal aufgeben werden.