AfD: „Wir sind keine christliche Partei“

Alexander Gauland, einer der führenden Köpfe der AfD, will nun doch nicht mehr das „christliche Abendland“ vor den muslimischen Barbaren retten (hier nachzulesen):

„Wir sind keine christliche Partei. Wir sind eine deutsche Partei, die sich bemüht, deutsche Interessen wahrzunehmen“. Die AfD verteidige nicht das Christentum, „sondern das traditionelle Lebensgefühl in Deutschland, das traditionelle Heimatgefühl.“

Das ist immerhin ehrlich. Es zeigt aber auch, wie die AfD immer mehr im Pegida-Sumpf des Ostens versinkt. In ihren Reihen sind Haßprediger, die es durchaus mit salafistischen Imamen aufnehmen können.

Mit dem christlichen Abendland will die AfD also nichts zu tun haben. Aber mit welchem dann? Etwa mit dem von der griechischen und römischen Antike geprägten? Da stelle ich mir die Kompetenz der AfD-Führung eher rudimentär vor. So oft, wie das Wort „deutsch“ in fast jedem Satz vorkommt, hätten sie wohl am liebsten ein rein deutsches Abendland. 

Die AfD (nicht die von Lucke, sondern die Bauernfängerpartei um Höcke, Storch und Petry) geht mit Erfolg auf Dummenfang. Natürlich profitiert sie dabei vom jahrelangen Schweigen der traditionellen Parteien über die Probleme mit den Migranten. Viel zu lange hat man das wirkliche Leben mit den Pastellfarben von Multi-Kulti übermalt und wollte etwa von den arabischen und türkischen Klans in Berlin nicht einmal reden, und auch nicht von den aggressiven türkischen Jugendlichen, die ihren deutschen Mitschülern und den Lehrern das Leben zur Hölle gemacht haben.

Es waren die (von den etablierten Parteien bis heute verachteten oder kleingeredeten) Sarrazin, Buschkowsky, Heisig, die diese besondere omertà beendet haben. Mit ihnen hat ein gesellschaftlicher Diskurs begonnen, der zu einem guten Ende hätte führen können, denn die traditionellen Parteien waren unter dem Druck der vielfach belegten, nicht mehr zu leugnenden Zustände zum ersten Mal gezwungen, das Thema aufzugreifen und ihre eigene Rolle beim Bau des Wolkenkuckuckheims „Multi-Kulti“ zu reflektieren.

Das alles ist durch die Machtergreifung der rechten Demagogen in der AfD praktisch zum Erliegen gekommen. Jetzt wird nicht mehr unter Staatsbürgern diskutiert, jetzt wird nur noch mit Schaum vor dem Mund gesprochen, es wird gehetzt und diffamiert, und wer einmal erlebt hat, wie die Pegida-Anhänger in Dresden ihre dummen Parolen („Lügenpresse!“) brüllen, fühlt sich in die letzten Jahre der Weimarer Republik versetzt.

„Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden Söhne Gottes heißen“, heißt es bei Matthäus. Die AfD – „wir sind keine christliche Partei“ – will nicht Frieden stiften und versöhnen, sie will zündeln und provozieren. Sie sät Haß und Zwietracht und ähnelt damit den radikalen Muslimen, die sie als Feinbild offenbar braucht.

Jeder, der diesen Bauernfängern hinterherrennt, sollte sich gut überlegen, was er da tut.

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