Der österreichische Bundeskanzler Faymann ist zurückgetreten. Eine Überraschung ist das nicht.
Ich sehen morgens um neun immer die ZIB (die österreichische Tagesschau), und da war vom Kanzler seit langem kaum mehr die Rede – als gäbe es ihn gar nicht mehr. Das einzige Gesicht, das sich immer bereitwililg vor jede Kamera stellte, war das der unsäglichen und rabiaten Innenministerin Mikl-Leitner, die übrigens vorher als Unternehmensberaterin und Trainee für die Wirtschaft tätig war. Sie hat Österreich (wenn nicht das Abendland!) ganz im Sinne ihres ungarischen Freundes Orban mit Mauer und Stacheldraht vor den eindringenden Flüchtlingshorden gerettet und auch die Befestigung der Grenze am Brenner noch in die Wege geleitet.
Man sieht: eine echte Europäerin neuer Prägung. Ihre Ersetzung durch einen anderen Amtsträger hat am Kurs des Alpenlandes nichts geändert.
Und Faymann, der als Kanzler doch die Richtlinien der Politik bestimmt? Er ist schon lange verstummt. Daß er jetzt zurückgetreten ist, fällt kaum mehr auf.
Am besten schließt sich jetzt Österreich wieder mit Ungarn zu einem neuen „Österreich-Ungarn“ zusammen, dem sich dann nicht nur die ganze Visegrad-Gruppe, sondern auch das Seehofersche Bayern anschließen kann. Das alles sind wahrhaftig keine Freimaurer, aber doch immerhin Maurer: nachdem es 1989 gelungen ist – gleichsam im Zuge eines historischen Wunders – die trennenden Mauern in Europa niederzureißen, baut diese neue Generation von „Europäern“ überall an neuen Mauern und igelt sich ein.
Auch wenn man das wahrscheinlich nicht verhindern kann: seine Abscheu darüber ausdrücken darf man.
Und das tue ich hiermit.