Niemand hätte es für möglich gehalten, daß hier bei uns, im dichtbesiedelten Mitteleuropa, eine neue Säugerart entdeckt wird. Aber es ist geschehen!
Der Homo hystericus hat früher eher versteckt gelebt, deshalb ist er den Zoologen auch lange nicht aufgefallen. Im Lauf der letzten zehn, zwanzig Jahre hat er seine Lebensweise jedoch langsam, aber sicher verändert. Wenn er auch – ein lichtscheues Wesen! – immer noch am liebsten in den dunklen Höhlen der „sozialen Netzwerke“ lebt, so mehren sich doch die Anzeichen dafür, daß er nun immer öfter das helle Tageslicht aufsucht. Seine Intelligenz scheint nicht besonders ausgeprägt, aber ein hochentwickelter Kehlkopf befähigt ihn, laute, weithin hörbare Rufe („Lügenpresse! Lügenpresse!“) von sich zu geben.
In Dresden zum Beispiel kann man hin und wieder Trupps des Homo hystericus dabei beobachten, wie sie sich ganz offen an der Semperoper versammeln und dabei Rituale vollziehen, die selbst erfahrenen Zoologen Rätsel aufgeben.
Da steht der Wissenschaft also noch viel Arbeit ins Haus!