Wer im DUDEN (auch online) das Stichwort „Mädchen“ aufschlägt, wird am Ende des Eintrags streng belehrt:
Besonderer Hinweis
Im modernen Sprachgebrauch sollte das Wort „Mädchen“ nur noch in der Bedeutung „Kind weiblichen Geschlechts“ verwendet werden. In den weiteren veraltenden oder veralteten Bedeutungen gilt die Bezeichnung „Mädchen“ zunehmend als diskriminierend.
Die DUDEN-Redaktion rechtfertigt ihre oft merkwürdigen Einträge in der Regel damit, daß sie den Zustand der deutschen Sprache nur wiedergebe. Es sei nicht ihre Aufgabe, die Sprache zu reglementieren (wie es zum Beispiel in Frankreich selbstverständlich ist).
Aber gerade da, wo es um politische Korrektheit geht, sieht man nur allzu deutlich, daß der DUDEN im vorauseilenden Gehorsam die meisten Sprachdummheiten etwa aus der feministischen Ecke mitmacht – und ihnen damit die quasi-offizielle Weihe gibt.
Dann heißt es nämlich überall: „Aber es steht doch im DUDEN!“
Es ist nicht diskriminierend, wenn ein (von mir aus auch älterer) Mann seine Frau als „mein Mädchen“ bezeichnet. Das ist weder herabsetzend noch diskrimierend, es ist im Gegenteil fast immer liebevoll gemeint. Wie kommt die DUDEN-Redaktion dazu, sich zum Büttel eines dummen, unwissenschaftlichen, ja geradezu lächerlichen Sprachfeminismus zu machen?
Ob etwas „zunehmend als diskrimierend“ gilt, liebe DUDEN-Redaktion, das entscheidet keine Redaktion der Welt. Das entscheidet allein die deutsche Sprachgemeinschaft. Und die wird, da bin ich sicher, den ganzen sprachfeministischen Unfug („Gelsenkirchnerinnen und Gelsenkirchner“, „PolitkerInnen“ usw.) in nicht allzu ferner Zeit dahin befördern, wo er hingehört: in den Müllkorb der (Sprach-) Geschichte.