Die Kölner OB-Kandidatin Henriette Reker ist dem Tod nur knapp entronnen. Ein vom Haß auf Flüchtlinge aufgeputschter Arbeitsloser hat sie und ein paar Wahlhelfer aus offenbar (sehr!) niedrigen Beweggründen töten wollen.
Wer zur älteren Generation gehört, erinnert sich an einen ähnlichen Fall aus den 60er Jahren. Da haben die Zeitungen des Springerverlags über Monaten hinweg in übler Weise gegen die Studentenbewegung, ihre „Rädelsführer“ und überhaupt gegen die „Langhaarigen“ gehetzt. Einer vom rechten Rand, Josef Bachmann, hat sich dann als Vollstrecker dieser Kampagne gesehen und auf den politischen Führer der Studentenbewegung, Rudi Dutschke, drei Schüsse abgegeben. Duschke ist 1979 an den Spätfolgen des Attentats gestorben.
Auch jetzt ist wieder eine Haßkampgane im Gang: diesmal gegen Flüchtlinge und alle, die sie bei uns aufnehmen wollen. Im Schutz der Anonymität des Internets artikuliert sich ein beispielloser, mörderischer Haß. Das „Pack“ von Dresden, wie Sigmar Gabriel es genannt hat, auch Pegida-Ableger in anderen Städten, ist dabei immer in der ersten Reihe.
Da war es nur eine Frage der Zeit, bis einer den Haß in eine Tat umsetzt.
Es wird jetzt darauf ankommen, auch die Hetzer im Internet dingfest zu machen. Man muß ihnen die Anonymität nehmen, und man muß sie vor Gericht stellen.