Das Bild, das die Republikanische Partei der Vereinigten Staaten zur Zeit bietet, treibt einem die Schamröte ins Gesicht.
Sie war auch in den vergangenen Jahren nicht zimperlich. Wer etwas älter ist, erinnert sich noch an die orgiastischen Bälle der Superreichen nach dem Wahlsieg Reagans 1981, die nichts anderes waren als eine einzige hemmungslose Anbetung des Mammons. Heute – im Zeitalter der unsäglichen Sarah Palin und der Tea Party-Bewegung – hat diese Partei, gerade auch mit ihren hämischen und niederträchtigen Angriffen auf Obama, einen Grad des moralischen Niedergangs erreicht, der schwer zu begreifen ist.
Selbst in einer so ernsten Staatskrise, wie sie jetzt ausgebrochen ist, haben die Republikaner jedem Patriotismus, jedem vernünftigen Kompromiß abgeschworen. Sie sind eigentlich so „unamerikanisch“, so unpatriotisch, wie man nur sein kann – und selbst vor dem Amt des Präsidenten, das eigentlich allen Amerikanern heilig ist, haben sie keinen Respekt mehr. Die republikanische Häme über Obama übersteigt nicht nur die Grenzen des guten Geschmacks, sie ist einfach nur erbärmlich.
Den Pöbel, das sieht man jetzt, gibt es eben nicht nur in der Unterschicht.