Unsere Kanzlerin hat wieder einmal das Schicksal Europas vom Euro abhängig gemacht:
Europa ist ohne den Euro nicht mehr denkbar.
Im vergangenen Jahr hat sie bei der Verleihung des Karlspreises an den polnischen Ministerpräsidenten ganz ähnlich argumentiert: der Euro, sagte sie damals, stehe für die europäische Idee.
Scheitert der Euro, dann scheitert nicht nur das Geld, dann scheitert mehr, dann scheitert Europa, dann scheitert die Idee der europäischen Einigung.
Liebe Frau Merkel! Vielleicht ist es noch nicht bis in die Uckermark durchgedrungen – es hat unser altes Europa schon viele tausend Jahre gegeben, ehe man den Euro eingeführt hat, und es wird Europa immer noch geben, wenn schon lange niemand mehr weiß, was ein Euro ist. Ganz im Gegenteil: wer wie ich schon etwas länger auf der Welt ist, kann sich noch gut daran erinnern, daß das europäische Gemeinschaftsgefühl etwa in den 50er Jahren viel stärker, viel intensiver war als heute – obwohl wir damals noch mit Franc, Drachmen, Lire und D-Mark bezahlt haben.
Europa auf seine Währung und die Finanzen zu reduzieren, ist schon ein bißchen armselig, nicht wahr?