Putin der Scheinheilige

Vor Rußland, das hat Putin erst vor kurzem gesagt, müsse sich niemand fürchten. Rußland antworte nur auf Bedrohungen.

Da möchte man schon einmal wissen, womit die eher unbedeutende Ukraine, deren Waffen weitgehend schrottreif sind, die große und mächtige Sowjetunion bedroht haben soll. Nein, wie fast jeder Kriegstreiber dreht Putin die Wahrheit einfach um. Er hat sein Nachbarland heimtückisch überfallen und sich den besten Teil davon, die Krim, einfach einverleibt. Er unterstützt die Aufständischen in der Ostukraine mit modernsten Waffen und mit Soldaten. Und er belügt die ganze Welt und spielt den Friedensengel.

Nimmt ihm das irgendjemand ab? Na ja – Gabriele Krone-Schmalz und Matthias Platzek schon, die wohl gerade ihre nächsten Talkshow-Auftritte vorbereiten. Und natürlich die altgedienten Linken. Aber sonst?

Heute hat Putin verlauten lassen, daß er 40 neue Interkontinentalraketen bestellt hat. Und wie ein kleiner Bub prahlt er: diese Raketen seien in der Lage,

jede beliebigen, sogar die technisch modernsten Raketenabwehrsysteme zu überwinden.

Das sagt also ein großer Staatsmann und Präsident? Nein, so redet einer, der sich aufbläht wie ein Teenager. Ein guter, ein verantwortungsvoller Staatsmann führt sich nicht wie ein Prahlhans auf, er überfällt auch nicht seine Nachbarländer.

Putin wird eine Gefahr für den Weltfrieden bleiben, solange er die Macht in Rußland hat. Ob er sie noch lange hat, ist allein Sache des russischen Volkes. Daß er seine Macht aber nicht über die russischen Grenzen hinaus ausdehnen kann, dafür muß die NATO sorgen.

Ich jedenfalls bin froh, daß es sie gibt.

Putin hat keine Angst vor „dem Westen“ oder „der NATO“. Er hat, wie jeder autoritäre Herrscher, Angst vor der Demokratie. Aber, lieber Wladimir Wladimirowitsch, vor der Demokratie können dich weder deine Popen mit ihrem Kadavergehorsam noch deine neuen Interkontinentalraketen bewahren. Die Demokratie wird auch in Rußland siegen: nicht heute, nicht morgen, aber irgendwann werden deine Landsleute aufwachen wie aus einem bösen Traum. Und dann werden sie sich an ihre verlorenen Jahre unter einem gewissen Wladimir Wladimirowitsch Putin erinnern.

Und sie werden froh sein, daß diese (in jeder Hinsicht!) verlorene Zeit vorbei ist.

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