Ramelow als Schlichter? Das ist doch wohl ein Witz!

Weselsky ist eingeknickt: der Druck der Öffentlichkeit war am Ende doch zu groß.

Freilich, wie er sich die Schlichtung vorstellt, das zeigt schon die Wahl des Schlichters, den er bestellt hat – es ist das Aushängeschild der Linken, der thüringische Ministerpräsident Ramelow, dem er sich offenbar viel mehr vebunden fühlt als der Partei, deren Mitglied er ist: der CDU.

Ramelow ist kein Schlichter, er ist – und zwar in jeder Hinsicht – ein Parteimann. Nur ein paar Stunden, nachdem ihn Weselsky benannt hat, zeigt Ramelow, auf welcher Seite er steht (hier nachzulesen):

Der Bahn warf Ramelow vor, keine Grundlagen für eine Tarifvereinbarung geschaffen zu haben. „Ich habe in meinem Leben viele Tarife verhandelt, ein derart unprofessionelles Vorgehen habe ich noch nicht erlebt“. Ramelow nahm die GDL, die ihn als Schlichter ernannt hatte, ausdrücklich in Schutz. Die „altehrwürdige“ Gewerkschaft habe einen „Abwehrkampf“ führen müssen, „um in Zukunft überhaupt noch Tarifverhandlungen führen zu können“. Dem Radiosender MDR Info sagte Ramelow: „Es war ein Fehler der Deutschen Bahn, so lange auf Vollkonfrontation zu setzen.“

Eigentlich stimmt alles, was Ramelow sagt – wenn man ein paar Namen austauscht. „Unprofessionelles Vorgehen“, „Vollkonfrontation“ usw., das trifft ja nun wirklich eher auf den Herrn Weselsky zu. Und als Schlichter, der die Aufgabe hat, gerade in schwierigen Konfrontationen zu vermitteln, hat sich Ramelow mit seiner völlig überflüssigen Parteinahme (noch vor den Verhandlungen!) völlig disqualifiziert. Ramelow ist kein Schlichter, er soll nur so tun, als sei er einer, um dann im Auftrag des Herrn Weselsky die Forderungen der GDL durchzusetzen. Auch ich habe in meinem Leben schon viele Schlichtungen in Tarifkonflikten erlebt, aber einen Schlichter, der sich schon vor der Schlichtung auf eine der beiden Seiten festlegt – das hat es noch nicht gegeben.

Platzek, den großen Freund Rußlands, mag ich überhaupt nicht, aber als Schlichter und Vermittler wird er immerhin unparteiisch sein.

Ramelow garantiert nicht.

PS: Die Gewerkschaft des Herrn Weselsky „altehrwürdig“ zu nennen, das hat auf jeden Fall das Zeug zum Unwort des Jahres.

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