„Laßt tausend Windräder blühen“ – oder: endlich Gegenwind!

„Laßt hundert Blumen blühen“ – das forderte der Blumenfreund Mao Tse-tung damals in den 50er Jahren. Mit hundert Blumen geben sich die Grünen (und ihre Bundesgenossen von Merkel und Gabriel bis hinunter zu den Vorstandsetagen der „Naturschutzverbände“) nicht mehr zufrieden.

Blumen sind ihnen schnurzegal – Windkraftanlagen müssen es sein! Dafür opfern die grün lackierten Ingenieure und Windkraftlobbyisten alles: Naturschutzgebiete, Nationalparks, alte Kulturlandschaften (Rheingau!), die schönsten Regionen unserer Mittelgebirge (Vogelsberg, Hunsrück!) und das Wattenmeer.

Nichts ist ihnen heilig.

Und nichts ist so schön, so wichtig für den Menschen, daß sie es nicht mit ihren brutalen Industriemonstern verschandeln. Illegal? Was soll’s – dann ändern wir eben die Gesetze! Die Menschen wehren sich dagegen? Na, dann nehmen wir ihnen ihr Mitspracherecht oder tricksen sie aus!

Aber etwas bleibt mysteriös. Die Große Koalition für die Windenergie liebt zwar ihre Windräder, es sind ja auch (laut Kretschmann) „schöne Maschinen“. ABER …

Bayern liebt weder die Windräder noch die gigantischen Stromleitungen, die als Suedlink-Trasse durch ihr Land geführt werden sollen. Also hat Ilse Aigner vorgeschlagen, daß die Trasse weitgehend über Hessen verlaufen soll. Hessen wird von einer Koalition aus CDU und Grünen regiert, da sollte man doch denken, daß die hessische Landesregierung diesem Vorschlag begeistert zustimmt. Was kann es für einen Grünen des Jahres 2015 Schöneres geben als majestätische Windräder und grüne Stromleitungen! Ja, es müßte doch geradezu zu einem Wettbewerb in Hessen kommen: Wer baut die meisten und die höchsten Windkraftanlagen? Welche Gemeinde opfert die größten Flächen für die wunderbaren neuen Trassen? Gibt es denn etwas Schöneres als diese Industrieanlagen, die sich auf den Höhen unserer Mittelgebirge sanft im Winde drehen? Gibt es etwas Idyllischeres als das leise Surren der Starkstromleitungen? Da müssen sich doch alle grünen Hessen die Finger lecken nach den schönen neuen Trassen, die Bayern nicht will!

Aber dann: der ernüchternde Blick in die Zeitung. Die hessischen Politiker – das verstehe, wer will – wollen die Trassen gar nicht!

Der hessische Ministerpräsident will sie nicht, weil sie „gegen die hessischen Interessen“ verstoßen. Die SPD meint, der bayerische Vorschlag grenze an Irrsinn. Die FDP spricht von „wahnwitzigen Plänen“.

Aber die Grünen – wenigstens die müssen doch dafür sein. Hier geht es doch um ihre ureigene Windkraft!

Aber Pustekuchen. Die F.A.Z. schreibt:

Einen „wahnwitzigen Vorschlag“ ohne den „Hauch einer Realisierungschance“ sieht Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) in dem Vorstoß. Das Land werde sich „die Unverschämtheiten aus München nicht gefallen lassen“, sagte er am Samstag. Der Vorschlag sei „an Dreistigkeit nicht zu überbieten“.

Ja, um Himmels willen: warum denn so giftig? Eigentlich, liebe grüne Ingenieure, müßtet ihr euch doch um Windräder und Trassen geradezu raufen!  Sind doch so schöne Maschinen! Ist doch Fortschritt pur! Alles nachhaltig und natürlich! Wollt ihr denn die Rettung des Weltklimas dem Seehofer überlassen? Warum haut ihr euch nicht darum, wer die meisten, die höchsten, die schönsten Windkraftanlagen baut?

Ich versteh euch nicht.

Könnte es vielleicht sein, daß ihr so langsam Angst vor dem eigenen Volk bekommt, weil sich der Wind im Lande (buchstäblich!) dreht? Weil die aufgeputschten Emotionen nach Fukushima, die ihr gnadenlos mißbraucht habt, allmählich wieder der Vernunft weichen? Weil der Widerstand überall im Land wächst?

Ich für mein Teil möchte, daß wirklich tausend Blumen blühen. Ich möchte, daß alles, was noch grün ist, auch grün bleibt. Ich möchte, daß die von allen Seiten mit Neubaugebieten und sterilen Raps- und Maisäckern umzingelte Natur wieder zur Natur wird. Und ich möchte nicht, daß der Wald in den Mittelgebirgen zum profitablen Industriestandort für eure Windräder und Stromtrassen wird.

Ich möchte, um es in einem einzigen Satz zu sagen, daß die Grünen sich wieder an ihre Ursprünge erinnern: an eine Zeit, in der es ihnen wirklich um die Natur ging – und nicht um die Energie für unsere Industriegebiete. Daß aber die Grünen und die Funktionäre der „Naturschutzverbände“ wirklich wieder grün werden, daß sie also zu ihren Wurzeln zurückkehren, daran glaubt im Ernst niemand mehr.

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1 Antwort zu „Laßt tausend Windräder blühen“ – oder: endlich Gegenwind!

  1. M.K. sagt:

    Der Anteil von Solar- und Windenergie am weltweiten Energieaufkommen betrug im Jahr 2014
    0,4 %
    • Solar- und Windenergie sind zu teuer.
    • Sie benötigen teure Reserven, wenn der Wind nicht bläst oder die Sonne nicht scheint.
    • Sie sind unzuverlässig und destabilisieren die Netze.
    • Sie fallen dort an, wo sie nicht gebraucht werden.
    • Sie sparen durch den Emissionshandel von CO2 kein CO2 ein.
    • Mit 100 000 000 000 Euro Deutscher Förderung für Solaranlagen in den kommenden 20 Jahren wird bis zum Jahr 2100 die Erderwärmung um 37 Stunden verzögert, wir erreichen eine Temperatursenkung um 0,0001 Grad Celsius.
    • Deutschland hat im Jahr 2013 ca. 2 Milliarden Euro Entwicklungshilfe für Klimaprojekte im Ausland ausgegeben. Ist es das, was die Entwicklungsländer am dringendsten brauchen?
    • Teure staatliche Förderprogramme für den Einsatz bereits entwickelter Solar-, Wind- und Biogas-Anlagen lähmen die Innovation und verhindern Durchbrüche im Klimaschutz.

    Fazit: Die aktuelle Klimapolitik basiert auf reinem Wunschdenken. Sie hat mit der Realität nichts zu tun.
    (Daten nach Björn Lomborg, FAZ vom 15.05.2015)

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