Die Fernsehkritik schreibt nur noch vom Internet ab – oder: Mausverbot für Journalisten!

Lesen Sie doch einmal die Fernsehkritiken in den Online-Ausgaben unserer Zeitungen! Da zeigt sich immer öfter ein Phänomen, das für unseren Journalismus mehr als beschämend ist. Statt uns in gutem Deutsch zu berichten, wie sie die Sendung vom Vortag gesehen haben, erzählen sie uns, was irgendwelche dummen User im Internet darüber geschrieben haben. Ein paar eigene Sätze, dann folgt eine Twitternachricht auf die andere.

Liebe Journalisten! Seid ihr eigentlich zu faul, in euren eigenen Worten eine eigene Kritik zu formulieren? Oder findet ihr wirklich, daß die meist schlichten Bemerkungen von twitternden Usern eine Bereicherung darstellen?

Mein Vorschlag: holt eure alte Schreibmaschine aus dem Keller (wenn da noch eine ist), stellt sie in einen Raum ohne Internetanschluß – und schreibt darauf eure Kritik über die Maischberger oder den letzten Tatort. Kein Geklicke mit der Maus! Einfach nur aufschreiben, was in euch beim Sehen vorgegangen ist.

Man braucht nämlich zum Verfassen einer Kritik nur ein Gehirn und ein bißchen Gewandtheit im Umgang mit der Sprache.

Was man ganz und gar nicht braucht: die dummen Sprüche spätpubertierender Internetuser. Sie wirken im (Online-)Artikel einer seriösen Zeitung einfach nur peinlich.

So, das mußte mal gesagt werden.

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