Als (West-) Berlin noch einen Viermächtestatus hatte, war das Grundgesetz dort nicht anwendbar. Heute ist es die deutsche Hauptstadt, und unser Grundgesetz ist selbstverständlich auch in Berlin geltendes Verfassungsrecht.
In diesem Grundgesetz steht in Artikel 6 ganz unmißverständlich:
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1) Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung.
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(2) Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft.
Das muß man sich in Erinnerung rufen, wenn man liest, was zur Zeit in Berlin vor sich geht. „Ich hab noch einen Koffer in Berlin“, hat einst Hildegard Knef gesungen – aber der Koffer, um den es hier geht, hat einen ganz speziellen Inhalt (alles hier nachzulesen).
Es ist ein Koffer, der den Berliner Grundschülern endlich beibringen soll, daß die normale Familie out ist. Das Lernziel der fortschrittlichen Pädagogen heißt: „Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt“. Ein Bilderbuch aus dem Koffer drückt es so aus:
Vor langer, langer Zeit sahen die meisten Familien in Büchern so aus: ein Papa, eine Mama, ein kleiner Junge, ein kleines Mädchen.
Das muß man sich auf der Zunge zergehen lassen: die ganz normale Familie, so will man es den Berliner Grundschülern jetzt einreden, so will man es in ihre kleinen Gehirne förmlich einhämmern, diese ganz normale Familie hat es „vor langer, langer Zeit“ einmal gegeben. Das war wohl die Zeit, als das Wünschen noch geholfen hat, als der Brontosaurus noch auf den unendlichen Weiten der Steppe graste. Da mußte also „ein kleiner Junge“, da mußte „ein kleines Mädchen“ tatsächlich noch mit einem Papa und einer Mama zusammenleben! Wie furchtbar. Und wie gut, daß Onkel Wowereit (und bald auch Tante Künast!) den Kleinen ein „vielfältigeres Bild von Familie“ vermitteln werden.
Was ist also eine fortschrittliche Familie? Natürlich gibt es sie noch, die altmodischen Kleinfamilien, aber ein Maßstab ist das nun wirklich nicht mehr. Deshalb ist es geradezu skandalös, schimpft Frau Kempe-Schälicke von der schon genannten Initiative „Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt“, daß unsere Schulbücher immer nur „mitteleuropäische Familien im Vater-Mutter-Kind-Schema“ abbildeten. Ja, wo kämen wir da auch hin, wenn in mitteleuropäischen Schulbüchern mitteleuropäische Familien dargestellt würden! In Berlin, das schließe ich aus dem Inhalt dieses Koffers, der die Grundschüler über
lesbische, schwule, bisexuelle und transgender Lebensweisen
aufklären soll, in Berlin also sind fast alle Menschen lesbisch oder schwul. Garantiert!
Manche sind auch transgender, aber was das jetzt genau ist, muß ich mir bei Gelegenheit einmal von einem Berliner Grundschüler erklären lassen.
Natürlich gibt es auch Probleme, wenn fast alle Berliner lesbisch oder schwul sind. Aber da hilft ein anderes Buch weiter, das sich auch in dem Koffer befindet:
Weil aber zwei Frauen keine Kinder bekommen können, haben sie Stefan gefragt. Stefan ist schwul.
Warum jetzt ausgerechnet der schwule Stefan das Problem lösen soll, leuchtet mir nicht so ganz ein, aber wenn auch Stefan es nicht schafft, hilft nur noch der Arzt, und der tut dann „den Samen in Mamas Bauch“.
Eines ist also völlig klar: der Berliner, wenn er nicht transgender ist, ist wenigstens lesbisch oder schwul!
Schön finde ich auch eine Handreichung für die Berliner Schulen aus dem Jahr 2006: da sollen Schüler (unter anderem schon in der Sekundarstufe I) pantomimisch die Begriffe „Sado-Maso“ und „Orgasmus“ darstellen. Außerdem lernen sie, wie man ein lesbisches oder schwules Wochenende plant. Ist das nicht wunderbar? Hier wird der alte Spruch wirklich noch beherzigt: non scholae, sed vitae discimus!
Die Initiative, zu der dieser Koffer gehört, ist übrigens im April 2009 von allen (!) Fraktionen des Berliner Abgeordnetenhauses beschlossen worden.
Aber, im Ernst: wir leben in einer Welt, in der nicht nur Jugendliche, sondern schon Kinder lange vor der Pubertät so sexualisiert sind, wie es das noch nie vorher gegeben hat. Gerade Lehrer schlagen immer öfter Alarm, wenn sie sehen, daß schon Zehnjährige auf dem Schulhof pornographische Filme tauschen oder aufs Handy laden. Wer in einer solchen Situation schon in der Grundschule (und bald auch im Kindergarten!) über „Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen“ reden will, sollte sich in einer stillen Stunde einmal fragen, ob er noch ganz bei Trost ist.
Im Grundschulalter, das war unter seriösen Pädagogen und Psychologen eigentlich immer ein Konsens, sollte man in solchen Dingen nur auf das antworten, was die Kinder selbst fragen. Sie sollen selbst bestimmen, was sie wissen wollen.
In Wowereits Berlin geht es um etwas ganz anderes. Hier soll auf Biegen und Brechen eine links-grüne, mal wieder „ganz fortschrittliche“ Lebensweise durchgesetzt werden, und zwar ohne jede Rücksicht auf das Kindeswohl. Die traditionelle Familie – ein ausgesprochenes Erfolgsmodell, das einem Kind überhaupt erst Geborgenheit und damit einen guten Start ins Leben gibt – ist plötzlich nur noch ein Modell unter vielen, sie wird planmäßig denunziert, kleingemacht, als altmodisch hingestellt. Natürlich kann auch eine traditionelle Familie scheitern – aber das können schwule und lesbische Beziehungen auch (und wahrscheinlich sogar noch häufiger).
Eines jedenfalls lasse ich mir nun wirklich von niemandem erzählen (und von Onkel Wowereit schon gar nicht): daß man Grundschüler in die Welt der „sexuellen Vielfalt“ einweisen muß. Wenn selbst der bildungspolitische Sprecher der Berliner CDU, Sascha Steuer, meint, der Inhalt dieses gruseligen Köfferchens sei „kindgerecht“, dann sieht man, was aus der Merkelschen CDU geworden ist.
Hier ist noch einmal unser Grundgesetz – als Handreichung für die Berliner Politiker (bitte mit in den Koffer legen!):
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1) Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung.
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(2) Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft.