Erdogan bedauert das Los der Armenier, die „unter den Bedingungen des Ersten Weltkrieges ihr Leben verloren haben“.
Schon wieder eine Lüge, denn der Krieg war keineswegs der Grund für den osmanischen Völkermord an den Armeniern, der Krieg war nur die willkommene Kulisse. Im Rausch des Krieges überall in Europa und in Vorderasien, so dachten sich die Jungtürken, würde die Weltöffentlichkeit nicht so genau hinschauen, wenn man ein kleines christliches Volk massakrierte. Es ist vor allem Pater Lepsius zu verdanken, daß diese Rechnung nicht aufging.
Angesichts der unvorstellbaren Brutalität, mit der die Auslöschung des armenischen Volkes geplant und durchgeführt wurde, ist es mehr als zynisch, wenn Erdogan nur von „traurigen Ereignissen“ spricht. Und ausgesprochen beschämend ist wieder einmal die Rolle unserer türkischen Islamverbände: statt wenigstens hier in Deutschland endlich die historische Wahrheit auszusprechen und sich beim armenischen Volk zu entschuldigen, starten sie eine Protestkampagne gegen die Resolution des Deutschen Bundestages.
Diese Verbände, aber das weiß man ja seit langem, sind nur Marionetten der türkischen Regierung.