In Frankfurt wiederholt sich das Ritual fast jede Woche: ein armseliges Häuflein von Pegida-Anhängern (zuletzt nur noch 40!) demonstriert, ordentlich angemeldet, und eine gewalttätige Meute von „Antifaschisten“ und „Demokraten“ (über 400) will sich auf sie stürzen, um sie mit Schmährufen und Flaschenwürfen so richtig „fertigzumachen“.
Diese feinen Herren und Damen, die sich tatsächlich, in Verhöhnung der Geschichte, „Antifaschisten“ nennen, haben dann auch noch die Frechheit, „Demonstrationsfreiheit“ für sich einzufordern, so ein selbsternannter „Ermittlungsausschuß“ (EA). Die Ausübung brutaler Gewalt gegen friedliche, angemeldete Demonstranten und vor allem die zynische Gewaltrechtfertigung erinnern sehr an die Entstehungsgeschichte des linken Terrors in den 60er und 70er Jahren. Daß Linke, Grüne und sogar biedere Gewerkschaften – weiß der Himmel warum! – diese gewaltbereiten Grüppchen unterstützen: das ist der eigentliche Skandal.
Bei uns herrscht zum Glück Demonstrationsfreiheit. Alle Deutschen haben, wie es im Grundgesetz heißt, das Recht, „sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln“ (Art. 8). Dieses Recht ist nicht auf vernünftige oder hehre Ziele beschränkt – auch für die dümmste Sache darf demonstriert werden, nur muß es dabei friedlich zugehen. Das war bei allen Demonstrationen aus dem Pegida-Umfeld der Fall. Die Gewalt ist fast immer von den sog. „Gegendemonstranten“ ausgegangen, die man freilich so nicht nennen darf. Wer sich zusammenrottet, um friedlich demonstrierende Andersdenkende (oder die Polizei!) mit körperlicher Gewalt einzuschüchtern oder anzugreifen, ist kein Demonstrant im Sinne unseres Grundgesetzes.
Er ist ein Straftäter.
Aber die Linke – diesmal in Gestalt des Herrn Gysi – hat jetzt endlich herausgefunden, warum die „Gegendemonstranten“ überhaupt zur Gewalt greifen. Sie sind nämlich im Grunde harmlos und friedliebend wie die Lämmlein, aber „die Sicherheitsbehörden“ stacheln sie zur Gewalt auf (hier nachzulesen):
Linksfraktionschef Gregor Gysi verdächtigt die Sicherheitsbehörden, auf politischen Demonstrationen gezielt Gewalt anzuzetteln. „Ich bin kein Verschwörungstheoretiker, aber ich habe immer den Eindruck, dass bestimmte V-Leute geradezu zur Gewalt animieren, um das politische Anliegen totzumachen“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. „Denn dann diskutieren wir hinterher bloß noch über die Gewalt – und nicht mehr über das eigentliche Anliegen.“
Genausogut (und mit demselben Wahrheitsgewalt!) hätte er Außerirdische als Aufwiegler dingfest machen können. „Totmachen“ (was für ein Wort!) will Gysi nur die Tatsache, daß seine Genossen (zusammen mit Grüner Jugend, SPD und Gewerkschaftern) solche „Gegendemonstrationen“ anmelden (und zwar wohlwissend, auf welche brutale Gewalt die immer hinauslaufen!), um sich dann hinterher scheinheilig von den Gewalttätern zu distanzieren.