Im Konferenzzimmer von Minsk waren sie nicht leiblich zugegen, aber ihr Gönner und Freund (oder sollte man besser sagen: Zuhälter?), Wladimir Wladimirowitsch Putin, hat sie in einer perfekt inszenierten (gut einstudierten!) Show zur Unterschrift „gedrängt“.
Es geht um zwei, die sich Präsidenten nennen: Aleksandr Sachartschenko (38), der „Präsident der Volksrepublik Donezk“, und Igor Plotnizkij (50), „Präsident der Volksrepublik Luhansk“.
Der eine, Sachartschenko, war nach einem abgebrochenem Studium „unternehmerisch tätig“ (schöner kann man es nicht verbrämen!) und soll mit illegal geförderter Kohle gehandelt haben. In seinem Vorgärtchen lag (wie man hier nachlesen kann) ein kleines Waffenarsenal für den Hausgebrauch vergraben, das er inzwischen natürlich ausgegraben hat, um nicht, wie er sagt, „zum Sklaven“ der Kiewer Faschisten zu werden.
Der ältere der beiden „Präsidenten“, Plotnizkij, war „in unterschiedlichen Firmen“ und bei einer „Beteiligungsgesellschaft“ tätig, die – man höre! – einen Handel mit Schmiermitteln betrieb (wie immer man dieses Wort interpretieren mag).
Was haben diese wunderbaren Präsidenten nun gemeinsam? Einmal sind sie nur deshalb zu ihren ehrenvollen Ämtern gekommen, weil ihre Vorgänger als Präsidenten russische Staatsbürger waren. Und das war dem Herr Putin wohl doch zu peinlich, denn er hielt ja an dem Märchen fest, daß Rußland mit diesem „innerukrainischen Konflikt“ nichts zu schaffen habe. Da mußten also, fürs Schaufenster sozusagen, ein paar hausgemachte Haudegen her, und die beiden waren gerade zur Hand.
Aber sie haben noch etwas gemeinsam: sie fallen immer wieder durch antisemitische Bemerkungen auf. In Kiew, sagte Sachartschenko kürzlich, herrschten „armselige Vertreter des großen jüdischen Volkes“. Und Plotnitzkij nennt Poroschenko den „Oligarchen Walzman“ (ein jüdischer Name, den die Antisemiten dem ukrainischen Präsidenten gern zuteilen).
Das also sind die Herren, die für Putin über die Ostukraine herrschen möchten.