Der hessische Landtag hat diese Woche auch über die Windkraft diskutiert, und da hat die FDP (ja, die gibt es noch im hessischen Landtag!) von „aberwitzigen Ausbauplänen“ der schwarz-grünen Koalition gesprochen. Hessen brauche kein einziges neues Windrad.
Da war aber was los in unserem behäbigen Wiesbadener Landtag! Hessen, so der grüne Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir trotzig, werde den Umstieg auf die Windkraft „mit Nachdruck vorantreiben“.
Und warum will er das? Weil nur durch die Windkraft die Strompreise – sinken!
Wenn Sie jetzt an einen Druckfehler glauben, täuschen Sie sich. Tarek al-Wazir behauptet tatsächlich, daß die Strompreise durch die Windkraft nicht steigen, sondern sinken. Das ist so absurd, daß man sicher ist: da wird jetzt das ganze Hohe Haus toben und brüllen vor Spott und Häme. Aber was passiert?
Die F.A.Z. beschreibt es so:
Redner von CDU, SPD, Grünen und Linkspartei äußerten die Überzeugung, daß die Verbraucher ohne Energiewende noch mehr für Elektrizität zahlen müßten.
Und jetzt kommt der Auftritt von Timon Tremmels (SPD), der übrigens laut Wikipedia in seiner beruflichen Karriere die Stabsstelle „Corporate Social Responsibility“ beim Vorstand der SMA Solar Technology AG innehatte. Er sagt, ohne rot zu werden, folgendes:
Ohne Energie aus Wind und Sonne wäre Strom heute doppelt so teuer.
Aus Anlaß dieser Märchenstunde im Hessischen Landtag verleihe ich hiermit Herrn Timon Gremmels für seine Verdienste um die fiktive Erzählkunst in den literarischen Genres Märchen und Mythologie die Goldene Brüder Grimm-Medaille am grünen Band.
Herzlichen Glückwunsch!