Papst Franziskus schlägt seine eigenen Kinder!

Das ist ein bißchen zugespitzt, aber sehen wir einmal, was der Papst gesagt hat – und was unsere Zeitungen daraus machen.

Bei der Generalaudienz am Mittwoch über das Thema „Väter“ hat er folgende Anekdote erzählt (hier nachzulesen):

„Einmal habe ich einen Vater bei einem Treffen mit Ehepaaren sagen hören: ‚Ich muss manchmal meine Kinder ein bisschen schlagen, aber nie ins Gesicht, um sie nicht zu demütigen’“.

„Wie schön!,“ erklärte Franziskus. „Er weiß um den Sinn der Würde. Er muss sie bestrafen, aber tut es gerecht und geht dann  weiter.“

Das ist natürlich ein gefundenes Fressen für die politisch bis zum Erbrechen korrekten Journalisten in Deutschland. Hier ein paar der Überschriften:

Papst: Kinder schlagen ist in Ordnung – aber mit Würde (Focus)

Papst: Kinder schlagen ist ok (Bild)

Franziskus heisst würdevolles Schlagen von Kindern gut (NZZ)

Papst hält das Schlagen von Kindern für in Ordnung (Zeit)

Papst Franziskus findet es okay, Kinder zu schlagen (WAZ)

Papst lobt „würdevolles“ Schlagen von Kindern (HNA)

Ein Klaps auf den Hintern ist für den Papst voll ok (Blick)

Papst Franziskus : Er findet es in Ordnung, Kinder zu schlagen (Bunte)

Der Papst würde seine eigenen Kinder schlagen (Tagesanzeiger).

Im Grunde findet hier schon der Beginn einer Hinrichtung statt: erst macht man aus einem Menschen (und der Papst ist ein Mensch!) eine Lichtgestalt, um ihn dann bei der ersten Gelegenheit, beim ersten falschen Wort, niederzumachen. So war es ja auch bei Benedikt: ein paar Monate lang waren wir alle Papst, aber als man dann gemerkt hat, daß Benedikt katholisch ist (!) und gar nicht daran denkt, den Mensch nach dem Munde zu reden oder sich dem Zeitgeist zu beugen, gab es über ihn fast nur noch negative Berichte aus Deutschland. Jetzt ist also auch die „Mär vom Heiligen Opi“ (ZEIT) dahin.

Papst Franziskus, das hat sich jetzt herausgestellt, redet noch viel unbefangener als einst Benedikt. Damit bietet er natürlich ständig neue Angriffsflächen für eine von Korrektheit nur so strotzende Öffentlichkeit. Katholiken müßten sich nicht unbedingt „wie Karnickel vermehren“, hat er gesagt. Jetzt fehlt nur noch, daß er irgendwann Homosexualität „nicht normal“ findet.

Dann werden ihm unsere Journalisten in geschlossener Phalanx auch die letzte Sympathie entziehen. Die ersten moralinsauren Kommentare kann man jetzt schon im Blätterwald finden: in der frommen Mitteldeutschen Zeitung etwa, die dem Papst ein Matthäus-Zitat um die Ohren schlägt.

Als nächste Focus-Schlagzeile schlage ich vor:

Prügel-Papst schockiert die Welt!

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