Lange hat der BUND so getan, als gebe es in seinen Reihen nur energische Befürworter der Windkraft. Seine Führungsriege redete schon wie die Kanzlerin: zur Windkraft gebe es eben keine Alternative. So ist der BUND in kurzer Zeit von einem Verband für Umwelt und Naturschutz zu einem eilfertigen Lobbyverband für die Windkraft-Industrie geworden. Ausgerechnet ein Naturschutzverband spielt also die Gefahren, die der Natur durch Windkraftanlagen entstehen, demagogisch herunter. Die BUND-Führung redete alles klein, was gegen die Windkraft sprach, und schien nur noch aus wirtschafts- und politiknahen Lobbyisten zu bestehen.
Aber diese scheinbare Einigkeit hat Risse bekommen. Gestern abend ist der Landeschef des BUND Rheinland-Pfalz, Harry Neumann, zurückgetreten. Was war geschehen?
Neumann war zwar auch grundsätzlich für die Windkraft, er kämpfte aber kompromißlos gegen Windräder „in sensiblen Gebieten“ und tat sich dabei auch mit Bürgerinitiativen zusammen. Fragen des Arten- und Naturschutzes würden bei der Ausweisung von Windkraftgebieten vernachlässigt (hier nachzulesen).
Das ist doch, sollte man denken, eine vernünftige und angesichts der brutalen Eingriffe der Windkraftindustrie in unsere Landschaften eine eher moderate Einstellung. Aber weit gefehlt! Neumann wird innerhalb des Landesvorstands angegriffen und an den Rand gedrängt. Die Siegener Zeitung schreibt über seine Reaktion: