Ich kann mich nur wundern, wie man selbst im heute-journal immer wieder von „Wahlen“ in der Ostukraine spricht – ganz ohne hörbare Anführungszeichen. Es findet doch dort nicht schon deshalb eine „Wahl“ statt, weil Menschen irgendwelche Zettel in irgendwelche Urnen werfen. Um demokratische Wahlen handelt es sich nur, wenn sie frei, allgemein und geheim sind.
Eine Wahl, die von bewaffneten (und immer noch vermummten!) Banditen beaufsichtigt wird, mag ganz nach Putins Geschmack sein – aber es ist keine Wahl, sondern eine Farce, eine Schmierenkomödie.
Putin freilich hat von einem der furchtbarsten Führer des 20. Jahrhunderts gelernt: von Mao Tse-tung. Der hat in seinem Aufsatz „Probleme des Krieges und der Strategie“ (Ausgewählte Werke, II, S. 261) folgendes geschrieben:
Jeder Kommunist muß diese Wahrheit begreifen: „Die politische Macht kommt aus den Gewehrläufen.“
Und genau das Putin in den ostukrainischen „Volksrepubliken“ verwirklicht. Nicht eine Demokratie herrscht dort, sondern eine Banditokratie.
Aus derselben Kategorie stammt das Mao-Zitat: „Bestrafe einen, erziehe hundert!“