Unsere Fachärzte – mundfaul und unhöflich?

Nur von drei Begebnissen will ich berichten – die Reihe könnte beliebig verlängert werden.

Erstens: beim Internisten.
Nach einer Untersuchung warte ich auf das Ergebnis. Ich sitze auf dem Stühlchen, für den Herrn Internisten aber, der dann zur Tür hereinkommt, bin ich sozusagen – Luft. Als ob ich gar nicht anwesend wäre, gibt er der Sprechstundenhilfe seine Anweisungen: sagen Sie ihm (damit meint er mich, seinen Patienten!) dies und jenes, dann soll er noch usw. Dann verläßt er mit einem knappen Kopfnicken das Zimmer, und die Sprechstundenhilfe sagt mir dann nach seiner Anweisung, ich solle dies und jenes tun usw.

Zweitens: bei einer Internistin, ein Jahr danach.
Fast eine Stunde lang wird mein Herz untersucht – vom Belastungs-EKG bis zum Echo-Kardiogramm. Jedem ist ja im Alter ein bißchen bange vor dem Ergebnis solcher Untersuchungen, man ist gespannt. Dann hört man den Satz: „Na, das sieht ja ganz gut aus“ – und sonst nichts. Man wartet auf Genaueres, aber es kommt nichts. Ich muß mich damit begnügen.

Drittens: bei einer Augenärztin.
Die Sprechstundenhilfe bittet mich, im Behandlungszimmer Platz zu nehmen. Die Ärztin sitzt schon da und starrt in ihren Computer, wort- und grußlos. Sie redet zwar, aber nur mit der Sprechstundenhilfe, nicht mit mir, dem Patienten. Nach drei oder vier Minuten wendet sie sich mir zu, schaut mir in die Augen, schreibt ein Rezept und wünscht mir gute Besserung.

Man bekommt das Gefühl, daß man als Patient nichts weiter ist als ein notwendiges Übel.

Gute Besserung – die würde ich übrigens all diesen Fachärzten wünschen, die zwar – als Ärzte – zur gesellschaftlichen Elite gehören, aber ihren Patienten gegenüber nicht einmal die einfachsten Regeln der Höflichkeit und des gesellschaftlichen Umgangs beherrschen.

Das Bonmot, das ich über einen solchen Arzt einmal von einem Allgemeinmediziner gehört habe – „ach, er hat einen ganzen Satz gesagt?“ – sollte diesen hochdotierten Jüngern des Asklepios eingentlich in den Ohren klingeln.

Dieser Beitrag wurde unter Sonstiges veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert