Die wunderbare Windenergie – Neues aus Muttis Märchenbuch

Vor ein paar Tagen flatterte uns eine Werbebroschüre der Bundesregierung ins Haus. Sie heißt „Deutschland aktuell“, wird vom Steuerzahler (also von uns selbst!) finanziert und versucht mit Macht, uns Sand in die Augen zu streuen.

Ein Artikel darin trägt die Überschrift:

Energiewende – Damit der Strom bezahlbar bleibt.

Darauf muß man erst einmal kommen! Jedenfalls kenne ich niemanden, der mit dem Wort „Energiewende“ bezahlbaren Strom assoziiert.

Weiter heißt es:

Die Energiewende ist notwendig – da sind sich in Deutschland so gut wie alle einig.

Vor allem ist sich da die Kanzlerin mit sich selbst einig („unumkehrbar“, alternativlos“). Eine Mehrheit mag auch in der Bevölkerung noch da sein, aber sie wird mit jedem Windrad und mit jedem Planungsabschnitt für die Monstertrassen kleiner – gottlob.

Anfang August ist das „Erneuerbare-Energien-Gesetz 2014“ in Kraft getreten. Die Energiewende geht damit weiter – aber ohne die Kostensprünge der Vergangenheit.

Alle profitieren – alle zahlen.

Alle zahlen? Wie es im Märchen vom klugen Schneiderlein so schön heißt: wers nicht glaubt, bezahlt einen Taler! Ach, da kämen wohl viele Taler zusammen, denn daß „alle zahlen“, ist eine der dreistesten Lügen, die ich in letzter Zeit über die Energiewende gehört habe. Es zahlen doch fast nur die Privathaushalte, und zwar doppelt und dreifach, gerade weil die meisten Großunternehmen (zur Zeit über 2.000) ohne viel Federlesens von der EEG-Umlage befreit worden sind. Aber wie kann man das in einer Propaganda-Broschüre so ausdrücken, daß es der gutgläubige Leser nicht merkt?  Vielleicht so:

Auch die Wirtschaft beteiligt sich an den Kosten für die Ökostrom-Förderung.

Ist das nicht wunderbar ausgedrückt? „Auch die Wirtschaft“ beteiligt sich! Das heißt, auf gut deutsch: ein paar kleine Unternehmen zahlen wirklich, fast alle großen sind davon befreit. Deren Anteil übernehmen (zwangsweise) die Privathaushalte, die dadurch nicht nur für die eigenen, ständig steigenden Stromkosten blechen, sondern auch die Kosten für die von der Umlage befreiten Unternehmen mitübernehmen müssen.

Aber das muß so sein, sagen Merkel und Gabriel:

Würden die Energiekosten dieser Unternehmen weiter steigen und ihre Produkte verteuern, würde das Hunderttausende von Arbeitsplätzen und letztendlich auch den Wohlstand in Deutschland gefährden.

Man sieht schon: diese Broschüre sollte unbedingt zum Gegenstand im Unterricht werden. Man könnte dann im Klassenverband darüber diskutieren, wie eine Regierung auf Kosten der Steuerzahler auf Dummenfang geht.

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