Da können sich die IS-Terroristen freuen: nicht sie bombardiert Erdogan, sondern die Kurden im eigenen Land. „Große Schäden“ sollen entstanden sein, als Kampfflugzeuge „Stellungen von PKK-Rebellen“ im Südosten der Türkei angriffen.
Das ist erst einmal das Ende der angebahnten „Versöhnung“ von Türken und Kurden, von der man ohnehin nicht weiß, wie ernst sie Erdogan gemeint hat. Eine Versöhnung zweier Völker, die von der Gnade (und der Laune) eines Herrschers abhängt, ist ohnehin eine brüchige Sache.
Aber Erdogan gehört zur wachsenden Zahl jener kleinen Despoten, denen im eigenen Land kaum mehr Grenzen gesetzt werden (auch Putin gehört dazu). Sie können in ihren Ländern schalten und walten, wie ihnen gerade zumute ist. Als Märchenkulisse lassen sie ein paar scheindemokratische Fassaden stehen, aber ein echtes demokratisches Korrektiv gibt es nicht. Sie sind de facto Alleinherrscher – Autokraten.
Die kemalistische Türkei war (bei allen Defiziten) immer ein verläßlicher NATO-Partner, der islamische Staat Erdogans ist es schon lange nicht mehr.