Der Riesenstaatsmann Tayyip Erdogan tut offenbar alles, um die IS-Terroristen, die er nach übereinstimmenden Presseberichten aufgepäppelt und ausgerüstet hat, stark zu halten. Er läßt sich vom Parlament die Ermächtigung geben, in Syrien einzugreifen – aber er greift nicht ein. Er streut das Gerücht, daß die USA und ihre Partner jetzt türkische Stützpunkte benutzen dürfen – und dementiert das Gerücht sofort wieder. Es gebe keinen Vertrag, nur Verhandlungen.
Wahrscheinlich will er, daß die IS-Terroristen vorher noch möglichst viele Kurden massakrieren.
In diesem Kampf, in dem es um die Erhaltung der menschlichen Zivilisation geht, haben sich die meisten Staaten nicht gerade rühmlich verhalten – von den USA abgesehen, die zwar auch sträflich lange abgewartet, dann aber energisch eingegriffen haben.
Erdogan aber hat vor aller Welt gezeigt, daß er nur ein kleiner Provinzpolitiker ist, der gar nicht begreift, was hier auf dem Spiel steht.
PS: Das Festhalten am NATO-Mitglied Türkei wurde bisher immer mit der strategischen Bedeutung des Landes für das westliche Bündnis begründet. Wenn aber selbst in einer so kritischen Situation kein Verlaß mehr auf die Türkei ist, dann hat sie für die NATO auch keine strategische Bedeutung mehr. Vielleicht sollte man sich von ihr trennen.