Jeder Scheiß wird gedruckt – Impressionen von der Buchmesse

Es ist schon ein merkwürdiges Ding mit unseren Verlagen: wer ihnen ein Manuskript schickt, bekommt im Normalfall nur Absagen – und zwar völlig unabhängig von der Qualität des Manuskripts (man denke an Joanne K. Rowling und viele andere).

Wer aber gestern oder heute durch die Frankfurter Buchmesse geschlendert ist, kann sehen, wessen Bücher immer, sofort und völlig unbesehen von (fast) allen Verlagen gedruckt werden: die Bücher von sogenanten Prominenten. Ein Mensch muß also erst einmal auffallen, und zwar egal wodurch. Es genügt, daß man das Gesicht oder den Namen kennt.

Das kann sein (in beliebiger Reihenfolge):

ein Fußballer, ein Gangsta-Rapper, ein armes Würstchen aus dem Dschungelcamp, eine Pornodarstellerin, ein Geräteturner, ein drittklassiger Comedian, ein Fernsehkoch, ein alternder Schlagersänger, ein Steuerhinterzieher, ein Knastlehrer, ein Tatortkommissar, ein geläuterter Neonazi usw. usf.

Sie alle finden sofort einen Verlag, sie müssen ihn nicht einmal suchen. Auch die Lektoren halten sich bei ihnen sehr zurück, damit die Autoren in ihrer Sprachmächtigkeit auch ja schön zur Geltung kommen.

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1 Antwort zu Jeder Scheiß wird gedruckt – Impressionen von der Buchmesse

  1. John Brahms sagt:

    Den – zunächst bei einem Verlag – abgewiesenen Autoren bleibt später immer noch die Schadenfreude über die sich nun sicherlich in den Hintern beißenden Entscheidungsträger des ersten Verlages. In solch extrem erfolgreichen Fällen wie J. K. Rowling zum Beispiel würde mich schon interessieren, wie der Verlag, der sie damals abgelehnt hat, später, als die Romane in die Bestsellerlisten knallten, kräftig hinter verschlossenen Türen fluchte…

    Liebe Grüße

    Brahms

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