Das sagt – die diesjährige Buchmessen-App. Und fügt hinzu: „Möchten Sie die App schließen?“ Sie sagt das nicht nur einmal, sondern ständig. Und bietet sogar mit der Taste „Warten“ die Möglichkeit an, geduldig auszuharren, bis die App aus dem Schlaf erwacht.
Eigentlich möchte ich die App nicht schließen. Eigentlich möchte ich sie, wie die meisten Menschen, benutzen. Aber das ist ein Geduldsspiel.
Wenn man diese dumme App öffnet, findet man erst einmal ein Sammelsurium von lustigen Bildchen. Gerade will ich darauf zugreifen, aber ich war vorher noch bei den Ausstellern, und das Programm ist jetzt eingefroren.
„Möchten Sie die App schließen?“
Es ist eine verlockende Einladung, aber ich will meinen Lesern ja etwas über die lustigen Bildchen erzählen. Also tippe ich auf „Warten“. Ich warte, und warte, und warte …
Nach fünf Minuten gebe ich auf. Das Display ist schwarz und bleibt schwarz, auch die Menütaste am Smartphone funktioniert nicht mehr. Ich breche brutal ab, und gehe wieder hinein in die App des Grauens. Die Bildchen sind da! Sie heben hervor, was offenbar am wichtigsten auf einer Buchmesse ist:
Die Agora – Eventschauplatz open air
Cosplay
Kids Friday
Comics auf der Frankfurter Buchmesse
Das Viertel der Geniesser
Wo geht es hier bitte zu den Stars?
Mehr Wissen! Mehr Inspiration! Mehr Vernetzung!
Welcome to the State of the Arts!
Hat den kreativen Programmierern dieser App niemand gesagt, daß es hier um eine Buchmesse geht? Eine BUCHMESSE, liebe Programmierer, ist eine BUCHMESSE ist eine BUCHMESSE. Sie wird nicht für die Zuschauer von RTL II veranstaltet. Eine Buchmesse wird für denkende, erwachsene, voll zurechnungsfähige Menschen veranstaltet. Deshalb finden sich dort auch keine „Austeller“, sondern Aussteller.
Gerade ist das Display wieder schwarz geworden. Die App fragt mich, ob ich warten will. Diesmal tippe ich auf „Schließen“.
PS: Letztes Jahr hat die Buchmessen-App klaglos funktioniert. Diesmal werde ich mir die interessantesten Verlage aufschreiben – auf richtigem Papier!